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Radio NÖ Apotheken-Tipps

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„Radio Niederösterreich am Vormittag“ bringt jeden Mittwoch Rat und Tipps aus der Apotheke! Die Radio-ApothekerInnen werden von Mag. Ulrike Zöchling, Hippolyt-Apotheke St.Pölten, koordiniert. 

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Aktueller Beitrag

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Am 24. April 2024 sprach Mag. pharm. Dieter Kröner aus Pernitz über Heilmoor für den Magen 

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Sodbrennen ist eine brennende und schmerzhafte Empfindung hinter dem Brustbein und  wird durch den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre verursacht. Besonders in liegender Position wird dieser Rücklauf begünstigt.

Heilmoor kann hier z.B. besonders gut eingesetzt werden. Es bindet einen Überschuss an Magensäure, trägt dazu bei, Sodbrennen zu lindern und regt den Stoffwechsel an.

 

Woher kommen Heilmoore?

Heilmoore entstanden in der Eiszeit durch Stapelung von Pflanzenresten, welche durch Ausschluss von Sauerstoff nicht vollständig verrottet sind.

Bestimmte Kriterien müssen für ein Heilmoor erfüllt sein:

  • Gehalt an organischen und anorganischen Bestandteilen,

  • Gehalt an Huminsäuren

  • pH-Wert,

  • hohes Wärmehaltevermögen

 

Inhaltsstoffe und Wirkungen des Heilmoors sind äußerst vielfältig

für Darmsanierung und Erhaltung des Immunsystems und einer guten Magen-Darmfunktion sowie Regulation des Säure-Basen-Haushaltes.

Mineralstoffe, Spurenelemente, bis zu 350 verschiedene Heilkräuter und Pflanzen sind enthalten, trotzdem treten nur sehr selten allergische Reaktionen auf, auch bei sensiblen Allergikern und eine hohe Konzentration an Huminsäuren: Diese wirken antientzündlich, regenerativ, antimikrobiell, schmerzstillend und sogar hormonell regulierend.

 

Was beinhaltet Heilmoor darüberhinaus?

Weiters sind z.B. enthalten Kieselsäure, Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium, Zink, Kupfer, Chrom, Molybdän. Auch Eisen ist enthalten, das zu einer normalen Funktion des Immunsystems beiträgt, weil es auch die Sauerstoffversorgung verbessert.

Eine kurmäßige Einnahme von bis zu 3 Monaten ist zu empfehlen, um den regenerativen Effekt z.B. auf die Darmschleimhaut voll auszuschöpfen: 2 x tgl 1 EL Trinkmoor in 1/8 Wasser auflösen.

 

Heilmoore können den Darm beruhigen

Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Darmdivertikel und chronischer Durchfall können somit mit Moor unterstützend behandelt werden. Durch die zusammenziehende Wirkung wird die Aufnahme von Giftstoffen zusätzlich vermindert.

Der Darm ist die Wurzel der Gesundheit. Als größte Kontaktfläche des Körpers mit der Außenwelt (innere Oberfläche bis 500 m²) spielt sich hier immunologisch einiges ab. Durch die Zusammenhänge mit der Psyche, dem Nerven- und Hormonsystem und andern Organen wird die Regeneration dieser Bereiche durch das Moor äußerst günstig beeinflusst. Stark mit beeinflussend auf die Wirkung ist auch, wie sehr man Lebensgewohnheiten verändert, insbesondere die Ernährung. Heilmoor unterstützt auch den Aufbau schöner Haut, vollem Haar und festen Fingernägeln.

 

Auch für schmerzende Gelenke einsetzbar

Heute wird Moor nicht nur bei Rheumaschmerzen sehr gerne eingesetzt, sondern hat darüber hinaus weitere Anwendungsgebiete erobert. Insgesamt wird das Naturmoor in der Therapie sämtlicher Gelenk- und Muskelbeschwerden sowie Erkrankungen des Bewegungsapparats (u.a. Arthrose, Osteoporose) eingesetzt.

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Am 17. April 2024 sprach Mag. pharm. Gilbert Zinsler aus Horn über
„Wie helfen Soja und Rotklee bei Beschwerden der Wechseljahre?“ 

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Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen, unkontrollierbare Schweissausbrüche – die Liste der Beschwerden, die in den Wechseljahren auftreten können, ist lang und viele Frauen ab ca. 45 Jahren kennen diese Probleme. Schuld ist der sinkende Spiegel an weiblichen Hormonen in dieser Lebensphase.

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Soja enthält Isoflavone (Isoflavonoide). Dies sind gelblich gefärbte sekundäre Pflanzenstoffe, die dem weiblichen Sexualhormon Östrogen strukturell ähneln. Sie werden deshalb auch als Phytoöstrogene bezeichnet.

Isoflavone kommen in vielen Pflanzen vor; besonders häufig sind diese in Rotklee und Soja zu finden. Etwas weniger bekannt bei uns ist die Kudzu-Wurzel. Das Besondere an den Isoflavonen ist die sehr spezifische östrogenartige Wirkung auf die Knochen, das Herz und das zentrale Nervensystem.

Untersuchungen in den letzten Jahren haben bestätigt, dass mit einem Extrakt aus diesen Pflanzen leichte Wechseljahrbeschwerden wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen reduziert werden. Zahlreiche Studien legen zudem nahe, dass eine isoflavonreiche Ernährung auch schützend auf das Herz-Kreislauf-System wirkt.

 

Was sind Phytohormone und wie unterscheiden sie sich von klassischen Hormonen?

Phytohormone sind das pflanzliche Pendant zu den menschlichen oder tierischen Hormonen. Sie sind aber wesentlich weniger spezifisch in Bezug auf Wirkung und Wirkort. Soja-Isoflavone wurden früher als "Phytoöstrogene" bezeichnet. Diese Bezeichnung ist irreführend, weil sich der Wirkmechanismus der Isoflavone von den typischen Östrogen Effekten klar unterscheidet. Isoflavone wirken nicht wie das Östrogen Estradiol, sondern greifen eher modulierend in die komplexe Steuerung der hormonellen Effekte ein. Anders als bei der sehr viel stärkeren Hormontherapie, bei der man dem Körper Östrogene und Progesteron zuführt, zeigen Isoflavone keine Auswirkungen auf das Brust- und Gebärmuttergewebe. Letztlich ist die Wirkung dadurch milder und nebenwirkungsärmer.

 

Muss man auch bei Soja und Rotklee vorsichtig sein? Gibt es Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen sind selten. Nur gelegentlich kann es nach der Einnahme von Isoflavonen zu leichter Übelkeit kommen.

Da die Phytoöstrogene hormonähnlich wirken wurde immer wieder der Verdacht geäußert, dass sie auch Tumore auslösen könnten. Isoflavone gehören mittlerweile zur Gruppe der bestuntersuchten Pflanzeninhaltsstoffe. In verschiedenen Studien konnte dies entkräftet werden. Isoflavone sind sicher und wirksam und gut verträglich. Deswegen können Isoflavone bedenkenlos über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden. Frauen, die jedoch bereits von östrogenabhängigen Krebserkrankungen der Brustdrüse oder der Gebärmutter betroffen sind, sollen zur Sicherheit nicht ohne Absprache mit dem behandelten Arzt oder der Ärztin Nahrungsergänzungsmittel mit Soja-Isoflavonen einnehmen.

 

Welche Beschwerden lassen sich mit Soja und Rotklee gut behandeln?

Isoflavone beeinflussen die körperliche Harmonie von Frauen ab 40 nachweislich positiv. Besonders wenn Sie auf die Einnahme von Hormonen in den Wechseljahren verzichten möchten, sind Isoflavone eine sanfte und wirkungsvolle Alternative. Sie unterstützen das weibliche Wohlbefinden mit reiner Pflanzenkraft, verbessern die Knochendichte und entfalten sogar eine Schutzwirkung gegen Krebs. Darüber hinaus kommt es über eine Aktivierung der Östrogen-Beta-Rezeptoren im Gehirn zu einer wesentlichen Milderung von Hitzewallungen oder Nachtschweiß. Diese Verbesserungen treten aber nicht sofort auf, sondern man sollte einen drei monatigen Anwendungszeitraum abwarten.

 

Gibt es auch noch andere pflanzliche Alternativen bei Problemen in den Wechseljahen?

Auch andere pflanzliche Präparate werden gerne bei Wechseljahrbeschwerden eingenommen. Allen voran reduziert Salbei-Extrakt die Schweißbildung.

Johanniskraut wirkt nicht nur gegen Stimmungsschwankungen, sondern auch bei Angstzuständen oder depressive Verstimmungen.

Die Wirkstoffe aus der Wurzel der Traubensilberkerze wirken ausgleichend auf die hormonellen Schwankungen, vor allem dem Rückgang von Östrogenen und verschaffen so Linderung bei den Beschwerden in den Wechseljahren, besonders bei Hitzewallungen, psychischen Verstimmungen und leichter Reizbarkeit.

Zu Beginn des Wechsels können als Tee Schafgarbe oder Frauenmantel helfen. Später kann das schwindende Östrogen mit den im Hopfen enthaltenen Phytohormonen ausgeglichen werden. Allerdings muss nicht Bier getrunken werden, sondern es hilft in erster Linie der Hopfentee.

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Am 10. April 2024 sprach Mag. pharm. Andreas Gentzsch aus St. Pölten über "Entzündungen pflanzlich heilen"

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Pflanzliche Zubereitungen und deren Wirkstoffe sind die Grundlage unserer modernen Medizin. Vor allem zur Behandlung von Entzündungen und Verletzungen haben sie ihren fixen Stellenwert in der Therapie. Was volksmedizinisch schon Generationen vor uns erfolgreich angewendet haben, wird vielfach auch heute, mit wissenschaftlich fundierten Kenntnissen als Basis, erfolgreich angewendet.

Eine Vielfalt an Pflanzen kommt zur Heilung von Entzündungen zur Anwendung und kann wie folgt grob eingeteilt werden: z.B.:

 

  • Wunden und Entzündungen der Haut: Arnika, Ringelblume, Eichenrinde

  • Schleimhäute im Mundbereich: Gewürznelke, Salbei, Thymian

  • Augen: Augentrost, Kamille

  • Entzündungen des Bewegungsapparates: Teufelskralle, Weihrauch, Beinwell

 

Teufelskralle

Die Teufelskralle zählt zu den Sesamgewächsen und wächst auf den kargen sandigen Böden der afrikanischen Savanne. Um an Wasser und Nährstoffe zu kommen hat sie tiefgehende, starke Wurzeln. In der südafrikanischen Volksmedizin werden diese traditionell bei Verdauungsbeschwerden, Furunkeln, Hautverletzungen, als Abführmittel, zur Behandlung von Geschwüren oder zur Linderung von Schmerzen verwendet.

In der westlichen Medizin wird ein Extrakt daraus gewonnen, welcher nicht nur schmerzstillend, sondern auch stark entzündungshemmend und abschwellend wirkt. Deshalb eignet er sich besonders zur Behandlung rheumatischer Beschwerden wie Arthrose, sowie anderer degenerativer Erkrankungen des Bewegungsapparats und bei Nervenschmerzen. Nebenwirkungen sind bei Einhalten der empfohlenen Dosierung nicht zu erwarten.

 

Weihrauch

Einst brachten die Heiligen Drei Könige dem neugeborenen Jesuskind kostbare Geschenke mit: Neben Gold und Myrrhe hatten sie auch Weihrauch im Gepäck. Dieses aus dem Stamm des Weihrauchbaumes gewonnene Harz wirkt stark entzündungshemmend, schmerzlindernd, abschwellend und antibiotisch. Auch eine das Immunsystem unterdrückende (immunsuppressive) Weihrauch-Wirkung wurde beschrieben. Die Anwendungsmöglichkeiten sind daher vielfältig: Asthma, Rheuma und schmerzhafte Gelenkentzündungen, symptomatische Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen, wie auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Die kosmetische Industrie nutzt die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung des Gummiharzes und bietet Weihrauch-Creme sowie Weihrauch-Balsam etwa für trockene, gereizte Haut an.

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Am 03. April 2024 sprach Mag. pharm. Ulrike Zöchling aus der Hippolyt-Apotheke in St.Pölten über "Säure-Basen-Gleichgewicht wieder herstellen"

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Was sind eigentlich Säuren und Basen?

Bei „Säuren“ und „Basen“ denken wir in 1. Linie an Chemie: sie bezeichnen gewisse Eigenschaften und Verhalten von Stoffen.  Beispiel: Essig und Zitronen sind im Geschmack sauer, nach Verstoffwechselung bleiben aber mehr Basen als Säuren über; Schokolade schmeckt süß, nach der Verdauung sind mehr Säuren als Basen da. Seifen und Natron (Speisesoda) sind basisch.

Beides ist im Körper für den Stoffwechsel notwendig, damit Reaktionen ablaufen können und der Körper mit den für ihn wichtigen Nährstoffen versorgt wird.
 

Wie kommen Säure und Basen in den Körper?

Durch einseitige Ernährung, viele Fertigprodukte (Konservierungsstoffe), Stress, Medikamente und Flüssigkeitsmangel bleiben mehr Säuren im Körper als Basen und werden z.T. abgelagert als „Schlacken“ bzw. durch sog. Puffersysteme abgefangen. Anmerkung: Blut ist immer leicht basisch mit pH= 7,4.

Für ein gesundes Gleichgewicht müssen nun Säuren abtransportiert und Basen zur Verfügung gestellt werden: das gelingt durch die Mithilfe der Lunge und dem Abatmen der Kohlensäure (das wird durch Bewegung gefördert), der Niere durch Ausscheidung mit dem Harn und der Haut mit der Ausscheidung durch Schweiß.
 

Was kann ich im Alltag dafür tun, ohne allzu großen Aufwand?

 

Praktische Tipps zur Wahl - was leicht geht, kann gleich gemacht werden:

 

  • Suppen z.B. Hildegard v. Bingen-Suppe mit Galgant für den Kreislauf

  • frisches Obst und frisches Gemüse nach Saison, denn Ballaststoffe kommen nur in pflanzlichen Lebensmitteln vor und sind auch gekocht oder gegart wertvoll

  • Vollkornbrot

  • Naturreis (hat Kalium)

  • Kräutertees wie Käsepappel, Brombeerblätter, Krauseminze, Löwenzahn, Lindenblüten, Holunderblüten; säurearme Früchtetees wie Hagebutte, Apfel, Birne, Heidelbeere

  • Kartoffel (mit Schale gekocht)

  • Hafer (eiweißreich, enthält ungesättigte Fettsäuren, Magnesium, Kalium, Eisen, Calcium)

  • Hirse fürs Bindegewebe

  • Roggen (Roggengetreide hat Stärke und Widerstandkraft, für Muskeln und hart Arbeitende, „erzieht“ die Verdauungsorgane, aber bitte gut kauen)

  • Weizen: ohne Randschicht ist er nur ein Vitamin- und Mineralstoffräuber

  • Gerste: für Allergiker….auch als Gerstensaft hilfreich, z.B. bei vielem Schwitzen

  • Eiweiß: tierisches und pflanzliches; in Eiern, Milch, Fleisch, in Getreide, Hülsenfrüchten und Kartoffeln

  • Kakao ab 60% schützt das Bindegewebe, wirkt bakterizid und antioxidativ (früher gab es Kakao in Apotheken zu kaufen)

  • Dinner-Canceling: auch tageweise bereits hilfreich und wirkungsvoll

  • Basenmischung: natürliche basische Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Calcium und auch Natrium sind enthalten, ev. auch Zink; sie werden als Citrate eingeschleust, sind in dieser Form schnell verfügbar; oder als Carbonat nehmen sie die Säuren leichter auf, können neutralisieren und den Abtransport saurer Zellbestandteile fördern. Die Enzymaktivität wird erhöht, sie werden aber auch als Nährstoffe leichter zu den Zellen befördert. Gibt es als Pulver zum Auflösen und Trinken oder als Kapseln zum Schlucken, nach der Mahlzeit und/oder abends vor dem Schlafengehen, wirkt über Nacht.

  • Moorprodukte enthalten Magnesium, Kalium, Calcium, Zink, stärken auch den Darm

  • Viel Flüssigkeit: gemeint ist damit Wasser, abgekocht, in verdünnten Natursäften. Wasser ist Transport- und Lösungsmittel, sind zu viele Schlacken, kann es seine Aufgabe nicht erfüllen. Daher ist reines Wasser so wichtig.

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Was hat das Bindegewebe mit Säuren und Basen zu tun?

Das Bindegewebe: ein Organ wie Herz, Leber oder Lunge. Allerdings durchzieht es den ganzen Körper und ist für Kommunikation und Transport zuständig.

Das Bindegewebe besteht aus Eiweiß, dieses aus Aminosäuren, diese kann man sich wie Perlen auf einer Kette vorstellen; bei zu wenig Wasser werden die Säuren abgelagert, es kommt zur Staubildung und weder Wasser noch Nährstoffe können weitergeleitet werden; auch Enzyme können dann nicht mehr arbeiten. Und es kommt zur Übersäuerung des gesamten Bindegewebes, was dann zu Beschwerden und Schmerzen führen kann.

Enzyme, früher Fermente genannt sind für so manchen Ablauf verantwortlich, sie ermöglichen, steuern oder beschleunigen biologische Vorgänge im Körper.
Sie benötigen ein bestimmtes Umfeld mit genug Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

 

Messung

Sie können Ihr Säure-Basen-Profil selbst messen: mit Teststreifen aus der Apotheke, die Sie direkt in den Harnstrahl halten.

Wir beraten Sie gerne in der Apotheke!

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Am 27. März 2024 sprach Mag. pharm. Gertrude Kölbl aus Deutsch-Wagram über "Das Gelbe vom Ei": Lecithin für die Gesundheit      

 

Lecithin ist ein hochwertiger und lebensnotwendiger Naturstoff, der in den Zellen unseres Körpers vorkommt. Im Jahr 1846 wurde Lecithin erstmals aus dem Eigelb isoliert. Erst später stellte man fest, dass die Substanz auch in Pflanzen und allen tierischen Organismen zu finden ist. Heute wird Lecithin fast ausschließlich aus dem fetten Öl der Sojabohne gewonnen.

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Lecithin ist eine besondere Substanz, die sowohl Wasser als auch Fett bindet. In der Chemie versteht man unter „Lecithin“ zumeist das Phospholipid „Phoshatidylcholin“.  Es handelt sich um ein komplexes Teilchen, das aus unterschiedlichen Bausteinen besteht. Wenn man Lecithin einnimmt, dann nimmt der Darm über 50% des gesamten Lecithin-Moleküls auf. Der andere Teil des Lecithins wird bei der Verdauung in seine einzelnen Bestandteile aufgespalten und weiterverarbeitet.

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In pharmazeutischen Produkten kann Lecithin einerseits als Hilfsstoff eingesetzt werden, andererseits als Wirksubstanz. Als Hilfsstoff hat es emulgierende, stabilisierende und texturverbessernde Eigenschaften, es dient vor allem als Emulgator. Als Wirksubstanz wird es vor allem zur Unterstützung von Gedächtnis und Konzentration sowie für die Lebergesundheit und den Cholesterinstoffwechsel eingesetzt. Es wird aber auch bei Müdigkeit und Schwäche und neurodegenerativen Zuständen, das heißt wenn Nervenzellen zugrunde gehen, verwendet.

Im Körper wird aus Phosphatidylcholin das Cholin abgespalten. Aus dem Cholin kann Acetylcholin aufgebaut werden, ein wichtiger Botenstoff für die Datenübertragung in unserem Gehirn.

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Cholin und Phophatidiylcholin sind weiters essentiell für die Lebergesundheit und den Fettstoffwechsel.  In seiner Eigenschaft als Emulgator unterstützt ja Lecithin das Vermischen von Fetten und Wasser und somit die Fettverdauung im Körper. Lecithin ist maßgeblich am Fettabtransport aus der Leber beteiligt und beugt somit einer Fettleber vor.

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Lecithin findet sich in vielen Lebensmitteln, insbesondere in Eiern, in der Leber und anderen Innereien, Fleisch, Nüssen, Sojabohnen, Mais, Sonnenblumenkernen, Rapssaat, Milch und verschiedenen Gemüsesorten.

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Mögliche Ursachen für eine Störung im Cholin-Haushalt:

  • Mangel an B-Vitaminen

  •  chronische Erkrankungen (entzündliche Darmerkrankungen, Arthritis)

  • Schwangerschaft und Stillzeit

  • Verdauungsstörungen – Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und Störungen der Fettverdauung

  • hoher Alkoholkonsum

 

Folgen einer Störung im Cholin-Haushalt:

  • Fettleber

  • Leberschäden

  • Anstieg der Lebertransaminasen

  • gestörtes Wachstum

  • Lern- und Gedächtnisstörungen

  • Unfruchtbarkeit

 

Einnahmeempfehlung:

Die übliche Lecithin -Dosierung in Nahrungsergänzungsmitteln

beträgt 2-10g Lecithin pro Tag. Die Tagesdosis sollte über den Tag verteilt  zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

Als Zusatzstoff mit der Nummer E322 ist Lecithin aus unterschiedlichen Quellen (Soja, Ei) einer der meistverzehrten  Lebensmittelzusatzstoffe.

Es dient z.B. als Emulgator in fetthaltigen Produkten (Margarine, Salatdressings, Mayonnaise, Kakao, Eiscremes, Schokolade).

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Am 20. März 2024 sprach Mag.a Michaela Kittinger-Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St.Pölten über Ätherische Öle bei Cellulite

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"Orangenhaut" ist keine krankhafte, aber eine störende Erscheinung eines an Elastizität verlierenden Bindegewebes. Fast ausschließlich sind Frauen betroffen, denn unser Bindegewebe ist dünner als das von Männern. Was für die Elastizität bei Schwangerschaften ausgelegt ist, kann zum ästhetischen Problem werden. Das Bindegewebe bei Frauen ist fähig, sich für das im Bauch sitzende Kind zu dehnen und kann sich danach wieder in die ursprüngliche Form zusammenziehen. Das weibliche Bindegewebe ist deshalb lockerer aufgebaut und gerade in den Zwischenräumen können Anlagerungen zu den lästigen Dellen führen.

Durch eine Vergrößerung der Fettzellen werden die Bindegewebsfasern unregelmäßig auseinander gedrückt. Dabei ist Übergewicht ist zwar ein Risikofaktor, aber durch genetische Vorbelastung können auch schlanke Frauen zu den lästigen Pölsterchen neigen. Verstärkt wird die Cellulite durch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Alkohol und Nikotin. Daher gilt es, Sport und gesunde Ernährung zu fördern, aber auch die Mikrozirkulation anregen – eben durch spezielle ätherische Öle.

 

Äußerliche Schönheitsmittel für die lästige Orangenhaut werden gerne aus der Natur genommen. Massagen mit ätherischen Ölen fördern die Entschlackung des Gewebes und helfen somit ein schöneres Hautbild zu bekommen. Die ätherischen Öle können über die Haut eindringen und eine bindegewebsstärkende Wirkung erzielen. Wärme und leichter Druck beschleunigen die Aufnahme der ätherischen Öle.

 

Zur Vorbereitung soll die Haut warm geduscht werden. Ein Peeling mit Meersalz macht die Haut zur besseren Aufnahme bereit. Danach die ätherische Ölmischung auf die noch feuchte Haut auftragen und mit kreisenden Bewegungen von unten nach oben einmassieren, um auch die Lymphe zu aktivieren.

Dabei wirkt Grapefruitöl entschlackend und regt den Lymphfluss an. Rosmarin ist durchblutungsfördernd und damit auch entschlackend. Wacholder entgiftet und festig das Gewebe. Zypresse stärkt das Bindegewebe. Lemongras belebt und erfrischt.

 

Eine Ölmischung sollte immer nur einige Tropfen ätherisches Öl enthalten, da diese sehr konzentriert sind und in höheren Dosierungen die Haut reizen können. Folgende Mischung empfiehlt sich:

Grapefruit-, Rosmarin-, Wacholder-, Zypresse- und Lemongras
je 3 Tropfen in 50ml Traubenkernöl

 

Um das Bindegewebe zu straffen eignet sich auch ein warmes Bad mit ätherischen Ölen:

  • Orange 2 Tropfen

  • Grapefruit 2 Tropfen

  • Zypresse 2 Tropfen

  • Wacholder 6 Tropfen

  • gemischt mit einem ½ Becher Sahne ins Badewasser

 

Für ein Massageöl zur Straffung der Haut eignet sich:

  • Geranium 3 Tropfen

  • Zypresse 6 Tropfen

  • Wacholder 4 Tropfen

  • Zeder 4 Tropfen

  • gemischt in 50ml Jojobaöl oder Mandelöl 

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Mit dieser Mischung wird die Haut (am Besten mit einer Massagebürste) mehrere Minuten massiert. Eine konsequent tägliche Anwendung ist essentiell für den Wirkerfolg!

 

Zu innerlichen Stärkung des Bindegewebes eignet sich auch ein Kollagenpulver mit Vitamin C und Zink.

 

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Am 13. März 2024 sprach Mag.a Dr.in Irina Schwabegger-Wager aus Gmünd über Fasten

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Fasten liegt voll im Trend und neben dem klassischen Heil- oder Saftfasten nimmt auch das sogenannte Intervallfasten an Beliebtheit zu.

Dabei kann Fasten einen positiven Effekt auf verschiedene Erkrankungen, da zahlreiche Stoffwechselvorgänge dabei beeinflusst werden. Ziel dabei ist eine langfristige Reduktion des Körpergewichts. Bei Intervallfasten wird entweder tage- oder stundenweise auf eine Nahrungszufuhr verzichtet. Studien zeigen dabei, dass eine Beschränkung auf Mahlzeiten zwischen 7 und 15 Uhr erfolgreich zum Abnehmen führen und damit eine wirksame Behandlungsstrategie gegen Fettleibigkeit und Bluthochdruck sein kann.

Einige Menschen sollten jedoch nicht fasten: Dazu gehören neben schwangeren und stillenden Frauen Personen mit Essstörungen, Schilddrüsenüberfunktion oder Demenz. Ebenso müssen Personen mit einer beeinträchtigten Leber- oder Nierenfunktion auf das Fasten verzichten, Diabetiker, Personen mit Magengeschwüren oder Krebserkrankungen nur nach Rücksprache mit dem Arzt sich einer Fastenkur unterziehen.

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Abnehmen im Alter – warum ist das schwierig?

Grundsätzlich ist Abnehmen möglich: Es muss dem Körper nur weniger Energie zugeführt werden als er verbraucht. Doch diese einfache Formel hilft vielen Menschen nicht: Zwar gelingt es den meisten, über einen gewissen Zeitraum Gewicht zu verlieren, doch nur wenige schaffen es, ihre Lebensbedingungen so zu ändern, dass sie das geringere Gewicht auch halten können. Gerade älteren Menschen fällt es oft schwer, da Sport oft nur eingeschränkt möglich ist. Dazu kommt, dass mit zunehmendem Lebensalter der Flüssigkeitshaushalt sinkt und die Fettmasse des Körpers zunimmt. Speziell bei Frauen kann sich in den Wechseljahren die Verteilung des Körperfettes ändern.

Viele greifen dann zu NEM oder AM als Hilfe zur Gewichtsreduktion, welche vor allem am Anfang einer reduzierten Nahrungsaufnahme gute Unterstützung leisten können.

Alle haben jedoch eines gemeinsam: Ohne regelmäßige Bewegung, das bedeutet mindestens 2,5 Stunden pro Woche körperliche Aktivität und eine schrittweise Umstellung auf eine gesunde Ernährung werden sich kaum langfristige Erfolge einstellen bzw. wird das erreichte Gewicht schwer zu halten sein.

 

Abnehmhilfen

Grundsätzlich gilt: Wenn Grunderkrankungen vorliegen, sollte eine Gewichtsreduktion immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, da auf Grund von Gewichtsveränderungen eventuell auch die Dosis von eingenommenen Arzneimitteln reduziert werden muss. Zusätzlich baut der Körper im Alter beim Abnehmen nicht nur Fettdepots, sondern auch verstärkt Muskel- und Knochenmasse ab. Daher ist die Verwendung von hochwertigen Eiweißpräparaten zur Gewichtsreduktion sehr zu empfehlen – sie kurbeln die Fettverbrennung an, machen länger satt  und erhalten die Muskelmasse. Günstig ist dabei eine langsame Gewichtsabnahme von 0,5 – 1kg /Monat. Ausgewogene Vitamin- und Mineralstoffe beugen auch bei einer langfristigen Anwendung von Eiweißpräparaten einem Mangel an diesen Vitalstoffen vor.

 

Neue Diabetesmedikamente zum Abnehmen

Wenn durch eine Änderung des Lebensstils keine oder nur eine zu geringe Gewichtsabnahme erreicht wird, so können nach den neuen Leitlinien zur Vorbeugung und Therapie von Adipositas auch Arzneimittel eingesetzt werden, jedoch immer nur in Kombination mit Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie.

Dabei kommen nun immer mehr neue Arzneimittel aus der Diabetestherapie zum Einsatz, von denen man schon länger weiß, dass sie auch das Körpergewicht reduzieren können. Diese Wirkstoffe ahmen körpereigenen Hormone nach und beeinflussen vor allem Bauchspeicheldrüse, Magen und Gehirn. Die Produktion von Insulin und die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels wird gefördert, die Magenentleerung nach einer Mahlzeit verlangsamt – dies führt zu einer rascheren Sättigung und zu einem niedrigeren Hungergefühl.

Sie sind mittlerweile auch offiziell bei stark übergewichtigen Patienten ohne Diabetes zur Gewichtsreduktion zugelassen. Ziel dabei ist es, das Gewicht so weit zu reduzieren, dass u.a. die Beweglichkeit erhöht und sich damit eine Lebensstiländerung dauerhaft einstellen kann.

Diese Arzneimittel werden im Bereich von Bauch, Oberschenkel oder Oberarm unter die Haut gespritzt, wobei neuere Wirkstoffe aus dieser Gruppe den Vorteil haben, dass sie statt täglich nur mehr einmal in der Woche gespritzt werden müssen.

Wichtig zu wissen ist, dass diese Medikamente, obwohl sie im Internet und in den sozialen Medien stark beworben werden, keinesfalls als harmlos oder „Lifestylearzneimittel" einzustufen sind, auch Nebenwirkungen haben können und daher verschreibungspflichtig sind.

 

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Am 06. März 2024 sprach Mag.a Dr.in Angelika Borger aus Wiener Neustadt über Nahrungsergänzungsmittel bei Osteoporose

 

Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der Knochen porös werden und dadurch leicht brechen können. Unsere Knochen bestehen aus einem Gewebe, dass Form und Stabilität gibt und aus unterschiedlichen Mineralstoffen, die in dieses Gewebe eingelagert sind und dazu dienen den Knochen zu stärken und zu verdichten. Knochen befinden sich in einem ständigen Umbau. Bis ungefähr Mitte Dreißig überwiegt jener Prozess, der Knochenmasse aufbaut. Je älter wir werden, desto mehr überwiegt der Knochenabbau, die Knochenmasse schwindet – Osteoporose entsteht. Das Fatale an der Erkrankung ist, dass Betroffene lange keine Symptome aufweisen und oft erst im Zuge eines Knochenbruches die Diagnose erhalten.

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Der wichtigste Bestandteil der Knochen ist Calcium.  Das können wir uns über die Nahrung zuführen, wie Milchprodukte, Sojaprodukte, Brokkoli, Fenchel, Sellerie, Orangen, Kiwi, Datteln, kalziumreiches Mineralwasser. Bei einer diagnostizierten Osteoporose wird Ihnen ärztlich Calcium in Form von Tabletten oder Granulaten verordnet. Doch hier ist ganz entscheidend es nicht gemeinsam mit Magnesium oder Eisen einzunehmen, um eine optimale Aufnahme gewährleisten zu können.

Meist erfolgt diese Verordnung in Kombination mit Vitamin D, das dem Körper hilft das zugeführte Calcium besser in den Knochen einzubauen. 

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Vitamin K hat gerade in Kombination mit Vitamin D positive Effekte auf den Knochenstoffwechsel. Es ist für eine optimale Calciumverteilung im Körper verantwortlich. Doch Vorsicht ist geboten bei Personen, die Blutverdünner einnehmen, die über eine Hemmung vom Vitamin K wirken. Dies bitte unbedingt ärztlich besprechen. Vitamin K findet sich zum Beispiel in grünem Blattgemüse, Sauerkraut, Spinat oder Leber.

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Ich empfehle weiters die Zufuhr von Zink. Es unterstützt die Bildung von Kollagenfasern, die quasi ein stützendes Grundgerüst für den Knochen darstellen. Da kann sich dann in weiterer Folge Calcium anlagern und dem Knochen Härte und Stabilität geben. Die Einnahme ist am besten wirksam am Abend, wenn es vom Körper besser verstoffwechselt werden kann. Zu zinkreichen Nahrungsmitteln zählen zum Beispiel rotes Fleisch, Geflügel oder Hülsenfrüchte.

 

Auch Vitamin C stellt eine wichtige Unterstützung für die Kollagenbildung dar. Ebenso Silizium, enzhalten in Hirse, Kartoffeln, Datteln. Es gibt dem Bindegewebe Elastizität. Auch körperliche Betätigung ist von ungeheurer Wichtigkeit im Zusammenhang mit einer Osteoporose-Diagnose. Durch Kräftigung der Muskulatur und Förderung von Beweglichkeit und Balance kann die Leistungsfähigkeit gesteigert werden.

 

Um die Knochenmineralisierung voranzutreiben, spielt Mangan eine wichtige Rolle. Man findet es vor allem in Vollkornprodukten wie Buchweizen, Grünkern, Hafer oder Weizen.

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Abschließend: viele Medikamente können als Nebenwirkung die Mineralisierung des Knochens stören. Zum Beispiel neben einer Langzeittherapie mit Kortison Medikamente gegen eine Magenübersäuerung, Blutverdünner, Medikamente, die bei Immunerkrankungen eingesetzt werden oder einige Antiepileptika oder Antidepressiva.  Natürlich dürfen diese Medikamente nicht abgesetzt werden, doch mit einer rechtzeitig begonnenen Vorsorge können Knochenschädigungen durchaus verhindert bzw. abgefedert werden.

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Bei Bedarf fragen Sie in Ihrer Apotheke nach weiteren Informationen!

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