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Unsere Apothekerinnen im Radio NÖ
„Radio Niederösterreich am Vormittag“ bringt jeden Mittwoch Vormittag Rat und Tipps aus der Apotheke! Die Radio-ApothekerInnen werden von Mag. Ulrike Zöchling, Hippolyt-Apotheke St.Pölten, koordiniert.
Radiobeiträge können Sie bei uns in der Apotheke auch ausgedruckt zum Nachlesen bekommen!
Am 06. November 2024 sprach Mag. pharm. Andreas Gentzsch aus St. Pölten über "Melatonin als Schlafhilfe"
Man wälzt sich nachts schlaflos im Bett herum und fragt sich: Wie soll ich bloß den nächsten Tag überstehen? Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Wer jedoch häufig schlecht schläft und sich tagsüber müde und abgeschlagen fühlt, dass er den Alltag kaum bewältigen kann, hat mit Schlafproblemen oder einer Schlafstörung (Insomnie) zu tun.
Es gibt viele Mittel und Maßnahmen, die helfen können, wieder besser zu schlafen. Dazu gehört es, die Schlafgewohnheiten zu verändern und Entspannungstechniken anzuwenden. Wichtig ist auch, Wege zu finden, Stress abzubauen und mit Ängsten und Unsicherheiten besser zurechtzukommen. Schlafmittel sind meist keine gute Idee – sie kommen nur bei schweren Schlafstörungen und das möglichst nur vorübergehend infrage, da es schnell zu Gewöhnungseffekten kommen kann.
Empfehlenswert hingegen sind pflanzliche Präparate, bzw. die Einnahme von Melatonin, welches in der Folge näher beschrieben wird:
Melatonin ist ein Hormon, das von der Zirbeldrüse gebildet wird und entscheidenden Einfluss auf den Tag – Nacht- Rhythmus hat. Es wird fast ausschließlich nachts produziert, da Tageslicht die Melatoninsynthese hemmt. Im Laufe des Lebens kommt es infolge des natürlichen Alterungsprozesses der Zirbeldrüse zu einer Verringerung der körpereigenen Melatoninproduktion. Das ist eine der Ursachen, weshalb speziell Personen über 55 Jahren besonders gute Erfahrungen mit der Einnahme melatoninhältiger Präparate machen. In der Apotheke sind diese in unterschiedlichen Darreichungsformen pur, wie auch in Kombination mit zumeist pflanzlichen Wirkstoffen, erhältlich. Es gibt Kapseln bzw. Tabletten, Tropfen, Mundsprays und auch Zungenstreifen, die sich schnell auflösen. Gerade Spray und Zungenstreifen haben einen Vorteil, da man für die Anwendung nicht extra aufstehen muss, bzw. diese ohne Wasser und bestenfalls in Dunkeln eingenommen werden können. Die übliche Dosierung kann durchaus unterschiedlich sein und liegt zwischen 0,5 und 5mg pro Tag.
Melatoninhaltige Medikamente werden in der Therapie bestimmter Schlafstörungen angewendet. Schlafstörungen (Dyssomnien), die mit einer Störung des (zirkadianen) Tag-Nacht- Rhythmus einhergehen, sprechen am besten auf eine Einnahme an. Dazu zählen Schlaflosigkeit (Insomnie), Jetlag, Schichtarbeit sowie nächtliches Aufwachen und sonstige Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus.
In Studien konnte nachgewiesen werden, dass sich die Einschlafzeit und auch die Gesamtschlafzeit entscheidend verbessern lassen. Gerade Menschen mit unregelmäßigen Ruhezeiten können sehr von einer Zufuhr profitieren. Auch vor längeren Flugreisen ist die Einnahme von Melatonin empfehlenswert. Speziell, wenn mehrere Zeitzonen überflogen werden, kann die Umstellung auf die Änderung der Tageszeiten sehr beschwerlich sein. Die Auswirkungen dieses Jet-Lags können durch die Einnahme von Melatonin über 4 bis 6 Tage gut minimiert werden.
Bei älteren Personen kann Melatonin länger aktiv bleiben als bei jüngeren und bei zu hoher Dosierung zu Tagesmüdigkeit führen. Andere Nebenwirkungen sind bei richtiger Einnahme kaum zu erwarten. Eine Anwendung bei Kindern ist nicht empfehlenswert, da diese über ausreichend eigene Melatonin-Produktion verfügen.
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Am 30. Oktober 2024 sprach Mag. pharm. Ulrike Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St.Pölten über das Thema "Heilmoor für den Darm"
Was ist Moor und wie ist es entstanden?
Moor entsteht durch Umwandlungsprozesse von Pflanzen, Blüten und Heilkräutern, ist bis 6000 Jahre alt, wächst 1mm pro Jahr, hat sattes dunkles Braun, enthält bis 350 verschiedene Stoffe. Seit 50 Jahren beschäftigt sich die Forschung mit Heilmoor, erst ca 5% sind untersucht. Keine Tierversuche! Die verschiedenen Moorschichten werden nach Güteklassen eingeteilt, mittlere Schicht hat besonders wertvolle Inhaltsstoffe. Von Paracelsus vor 500 Jahren schon therapeutisch angewendet.
Was macht Moor so wertvoll?
Heilmoor enthält neben Mineralstoffen und Spurenelementen auch Fette, Öle, Wachse, Harze, Aminosäuren, Enzyme, ätherische Öle, Kieselsäure, ist sehr wasserhältig (90%).
Wirkung: Heilmoor reinigt und stärkt den Darm, der ja die Drehscheibe unseres gesamten Organismus bildet, bindet Giftstoffe, schützt die Schleimhäute im Magen-Darm, stärkt das Immunsystem, hat basisch-harmonisierende Wirkung. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Huminsäuren (~20%), die entzündungshemmend wirken. Sie ummanteln die Schleimhäute und binden Entzündungsstoffe im Mage-Darm-Bereich. Bei Gastritis, Verdauungsproblemen, Magen-Darm-Problemen, Durchfall, Allergie, Hauterkrankungen, Gicht, Rheuma: 1 Monat entgiften, 2 -3 Monate trinken.
Es gibt aber auch die Heilerde:
Heilerde entstand durch Zerstörung anderer Gesteine, ist ein Sedimentgestein, ein sehr feines Pulver, hat dadurch eine große Oberfläche und kann somit sehr gut Giftstoffe und Substanzen binden; sie enthält Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Natrium, Eisen, Silizium, Kalzium, Selen, Zink.
Heilerde bindet Giftstoffe und entlastet somit die Leber (unseren Mistkübel), die sich dann auf die „interne“ Entschlackung konzentrieren kann; Heilerde bindet überschüssige Magensäure und wird bei Sodbrennen, Durchfall, Magen-Darm-Reizungen und zur Entgiftung verwendet. Wegen dieser Bindung bitte Abstand von 2 Stunden von und zu Medikamenten einhalten!
Geduld und Zeit ist wichtig, nicht immer Sofortwirkung, oft vorab Entgiftung und Entschlackung notwendig, besonders bei Nervenleiden; akut oft schnellere Wirkung z.B. Angina, Ischias; gesunde und natürliche Lebensweise ist natürlich mitentscheidend.
Wie wird Moor zuhause angewendet?
Zum Trinken: Heilmoor ist komplett geschmacks- und geruchsneutral, die dunkle Farbe kann irritieren, es kann mit Wasser, Kräutertee oder Säften gemischt werden. Gibt’s auch als Tabletten zum Schlucken. Heilerde lässt sich mit Wasser nicht mischen, muss sofort getrunken werden, sonst setzt es sich ab und schmeckt wie Erde.
Zum Gurgeln: bei Halsschmerzen, Angina, Schleimhautproblemen, Entzündungen hilfreich; das Gurgelwasser kann auch geschluckt werden vor ungewohnter Kost (Urlaubsländer)
Als Bad zuhause: bei Gelenksentzündungen, zur Rekonvaleszenz, bei Unterleibsbeschwerden, bei Hautunreinheiten (+innerlich): die Wärme wirkt sehr lange und tiefgehend, danach unbedingt Bettruhe einhalten (vorher Arzt fragen, gesundes Herz ist notwendig!) In Kurzentren wird es ja schon lange mit Erfolg eingesetzt.
Kulinarisch aufbereitet gibt’s Moorbrot, Moorbier, Moornudeln, Moorcantuccini,…probieren Sie es einfach mal aus!
Heilmoor lässt sich gut mit Kräutern mischen, es bringt Geschmack der Kräuter ein und unterstützt den Heilungsprozess. Ob Melisse, Rosmarin, Pfefferminze oder Ringelblume, Kamille und Schafgarbe, oder Löwenzahn, Kalmuswurzel und Quendel – wir beraten Sie gerne für eine wohltuende Mischung für ihre persönlichen Bedürfnisse!
Für Tiere als Futterzusatz zur Fellpflege und bei Magen-Darm-Beschwerden.
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Am 23. Oktober 2024 sprach Mag. pharm. Gertrude Kölbl aus Deutsch-Wagram über "Stimmungsaufheller Safran"
Der echte Safran ist eine Krokusart aus der Familie der Schwertliliengewächse. Die Pflanze ist nur in Kulturen anzutreffen. 75% der Weltjahresproduktion findet im Iran statt. Die bis zu 30 cm hohe Knollenpflanze treibt 1-2 Blüten. Innerhalb der Blüte befindet sich ein hellgelber Stempel, der sich am oberen Ende der Blüte in meist drei bis sechs, etwa 5cm lange, rote Fäden aufteilt. Diese feinen Stempelfäden werden nach der Ernte und Trocknung als Edelgewürz oder als Arzneidroge genutzt. Die Ernte erfolgt auch heute noch in reiner Handarbeit. Für 1kg Safran sind ca. 100.000 – 200.000 Blüten notwendig. Es ist das teuerste Gewürz der Welt – 1kg kostet ca. 15.000 €. Safran wird aufgrund seines hohen Preises häufig mit Narben anderer Krokusarten, mit den Randblüten der Ringelblume oder mit Einzelblüten des Saflors, der Färberdistel verfälscht.
Erkennen von Fälschungen
Gibt man eine kleine Menge Safranfäden in warmes Wasser oder Milch und verfärbt sich dann die Flüssigkeit unverzüglich tiefgelb oder gar bräunlich, handelt es sich um eine Fälschung. Die gefälschte Variante riecht süß und schmeckt auch süß. Die echte Variante hingegen riecht süß, schmeckt aber leicht bitter. Inhaltsstoffe: Die Droge, das sind die getrockneten Pflanzenteile, enthält ätherisches Öl mit der Hauptkomponente Safranal, das erst bei der Trocknung entsteht. Weiters enthalten sind Crocine, das sind Carotinoide, die für die gelbe Farbe verantwortlich sind, sowie Flavonoide und fettes Öl. Safran wird aber nicht nur als Gewürz verwendet. Er hat auch eine vielseitige medizinische Wirkung, die wissenschaftlich nachweisbar ist. Die als Prodrugs fungierenden Crocine (Prodrugs sind inaktive Verbindungen, die im Körper in ihre aktive Form umgewandelt, um therapeutische Wirkungen zu erzielen.) und die Wirksubstanz Crocetin kann man als spannende Arzneistoffe mit Potenzial sehen.
Wirkung
Safran wirkt antientzündlich, antioxidativ, entkrampfend, angstlösend. Safran verbessert die Netzhautfunktion und die Netzhautdurchblutung. Möglicherweise schützt Safran auch die Nerven- und Gehirnzellen. Er wirkt schlaffördernd und antidepressiv.
Traditionelle Einsatzgebiete: Stress, moderate Depression, Angst, Antriebslosigkeit, sexuelle Dysfunktionen, Regelbeschwerden, Magen- Darmstörungen, Atemwegsinfektionen u.v.m. Seit 2022 findet man Safran in den internationalen phytotherapeutischen Behandlungsleitlinien psychischer Erkrankungen mit einer Tagesdosis von 30mg Safranextrakt. Personen mit dauerhaftem Stress, depressiven Verstimmungen und Angststörungen aber auch Frauen in der Postmenopause profitieren vom Safranextrakt so gut wie von Antidepressiva – und dass ohne viele Nebenwirkungen und Kontraindikationen. In der Apotheke gibt es Nahrungsergänzungsmittel mit Safranextrakt und verschiedenen Zusätzen wie B-Vitaminen, Magnesium, Zink oder probiotischen Bakterienstämmen, die zur psychischen Balance und einem ausgeglichenen Nervensystem beitragen können.
Safran - Hausmittel gegen Husten
Man macht sich die schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung von Safran zu Nutze. Für die Safranmilch: 500ml Milch (Tier- oder Pflanzenmilch) mit 5-8 Fäden Safran, ½ Teelöffel Zimtpulver kurz aufkochen lassen und abgekühlt mit etwas Honig servieren.
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Am 16. Oktober 2024 sprach Mag. Michaela Kittinger-Zöchling aus der Hippolyt Apotheke St.Pölten über Immunsystem stärken – bewährte Mittel zur Stärkung des Immunsystems
Besonders im Herbst und Winter ist unser Immunsystem gefordert. Die warmen Sommermonate sind vorüber und die nassen und kalten Monate stehen vor der Tür. Gerade jetzt im Herbst ist es wichtig, das Immunsystem gut aufzubauen, damit der Körper den Erkältungsviren nicht machtlos gegenüber steht.
Immunsystem stärken gleich in der Früh
Ein gesundes Frühstück stärkt nicht nur den Magen und macht fit für den Tag, sondern fördert auch das Immunsystem. Nüchtern in der Früh ein warmes Glas Wasser mit ausgepresster Zitrone liefert dem Körper einen Vitamin C-Kick, unterstützt bei der Verdauung und (obwohl die Zitrone so sauer ist) entsäuert sie den Körper.
Hafer (oder Dinkel-) flocken mit Leinsamen oder Spermidinflocken und Obst enthalten wichtige Vitamine und Ballaststoffe. Die Naturheilkunde empfiehlt ein warmes Frühstück, denn dies beschleunigt den Stoffwechsel und gibt ein angenehmes Körpergefühl. Spermidin ist ja das Immunstimulanz schlechthin. Es regeneriert die Immunzellen und beugt dem Alterungsprozess (auch dem der Immunzellen) stark vor.
Auch Probiotika eignen sich nüchtern in der Früh. Diese kleinen Helfer in Form von guten Bakterien bauen die Darmflora auf, sorgen für gute Verdauung und stärken das Immunsystem, das ja zu 90% im Darm sitzt. Somit steht ein gesunder Darm für ein funktionierendes Immunsystem.
Ein Tee (statt oder auch vor dem Kaffee) in der Früh kann dem Immunsystem ebenfalls einen Schub geben. Holunderblütentee stärkt die Abwehrkräfte mit viel Vitamin C. Aber auch grüner Tee vor allem nüchtern wird gerne empfohlen. Seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften machen grünen Tee sehr wertvoll. Das enthaltene Koffein wirkt im Vergleich zu Koffein im Kaffee sanfter und langanhaltender.
Der erste Kaffee sollte optimalerweise erst 1-2 Stunden nach dem Aufstehen getrunken werden. Denn wenn wir aufstehen steigt der Cortisolspiegel an, der Körper steht ohnehin schon unter Anspannung. Trinkt man dann noch einen Kaffee können Puls und Blutdruck steigen und wir werden anfälliger für Stress und das wiederum schwächt das Immunsystem.
Möchte man Vitaminpräparate einnehmen, empfiehlt es sich diese eher nach dem Frühstück zu nehmen und auch besser als Brausetablette in Wasser gelöst, um die Magenverträglichkeit zu verbessern. Kaffee (vor allem mit Milch) kann einige Spurenelemente binden, daher wäre es sinnvoll, Vitaminpräparate (und auch nebenbei gesagt einige Arzneimittel) nicht gleichzeitig mit Kaffee einzunehmen.
Die drei wichtigsten Vitamine (und Spurenelemente) für das Immunsystem
Vitamin C – der Klassiker wenn es um das Immunsystem geht. Vitamin C ist nachweislich für die Steigerung des Abwehrsystems verantwortlich. Die weißen Blutkörperchen, die ja für die Abwehr im Körper zuständig sind, weisen eine hohe Konzentration von Vitamin C auf.
Zitrusfrüchte, Paprika, aber auch Beeren sind reich an diesem Vitamin. Im Herbst und Winter bieten sich Kohlsorten an, denn auch diese enthalten viel davon. In der kalten Jahreszeit kann man auch an fermentierte Lebensmittel denken, wie Sauerkraut, Essig, Joghurt oder Kefir, aber auch Sauerteig. Diese sind durch einen Gärungsprozess entstanden, wodurch der Gehalt an Vitamin C erhöht wird und auch die Aufnahme von anderen Vitaminen oder Eiweißen verbessert wird.
Die beste Ergänzung von Vitamin C ist entweder aus natürlichen Quellen zum Beispiel aus Acerola oder in Kombination mit Flavonioden (Pflanzenstoffen, die auch für das Immunsystem stärkend wirken) oder auch Vitamin C gepuffert. Hier ist das Vitamin an basische Mineralstoffe gebunden und somit magenfreundlicher.
Vitamin D – ohne das Sonnenvitamin können Abwehrzellen nicht produziert werden. Außerdem hat es Einfluss auf viele wichtige Abwehrreaktionen im Körper, so zum Beispiel auf die sogenannten Fresszellen, die erste Abwehr im Körper. Vitamin D steuert auch viele Immunprozesse und reguliert Entzündungsprozesse.
Ein guter Tipp: den Vitamin D Spiegel jetzt im Herbst testen, um für den Winter gewappnet zu sein. Fettreiche Fische, aber auch Eierschwammerl und Champignons versorgen den Körper mit Vitamin D. Eine Ergänzung bei einem Mangel ist jedoch äußerst sinnvoll! Hier stehen Tropfen oder auch Kapseln zur Verfügung.
Zink – das Spurenelement wird zu Vorbeugung und auch zur Behandlung bei Erkältungen und zur Stärkung des Immunsystems empfohlen. Es hemmt die Vermehrung von Erkältungsviren und ist entscheidend für die Entwicklung und Funktion der Immunzellen.
Ein Mangel an Zink ist oft ausschlaggebend für ein schwaches Immunsystem und für Infektanfälligkeit. Weizenkeime und Nüsse sind gute Zinklieferanten. Zink fehlt in keinem immunstärkenden Präparat und ist auch in Lutschtabletten erhältlich.
Immunhelfer aus der Pflanzenwelt
Sogenannte Phytamine sind quasi Vitamine aus der Pflanzenwelt. Viele Pflanzen haben einen positiven Effekt auf unser Immunsystem. Einerseits können dadurch die Abwehrkräfte gestärkt werden, andererseits kann eine Erkältung verkürzt oder die Symptome gelindert werden.
Allen voran ist die Zistrose bekannt für die immunstärkenden Eigenschaften. Es ist eine Pflanze, die sehr viele Polyphenole und Antioxidantien enthält. Somit werden freie Radikale gebunden und der Körper vor Stressfaktoren geschützt. Dies kann dazu beitragen, dass die allgemeine Gesundheit erhalten wird und das Immunsystem gestärkt wird.
Zusätzlich kann der Cystusextrakt Bakterien und Viren in ihrem Wachstum hemmen. Es ist eine wertvolle Pflanze gerade in der Erkältungszeit. Vorbeugend werden sehr gerne Kapseln gegeben. Für akute Infektionen gibt es auch Lutschtabletten. Diese schützen unsere Schleimhäute, die ja oft die Eintrittspforte für Erkältungsviren sind.
Echinacea – der Sonnenhut für ein starkes Immunsystem. Echinacea kann die Dauer von Erkältungskrankheiten verkürzen, am besten wenn man mit der Einnahme bei den ersten Anzeichen der Erkältung beginnt. Außerdem wird das Immunsystem aktiviert und gestärkt. Echinacea gibt esin der Apotheke als Saft oder Tropfen, gerne werden auch Globuli verwendet.
Eine bewährte Immunsystem stärkende Pflanze ist auch die Kapland Pelargonie. Die südafrikanische, eher unauffällige Pflanze, hat wahre Wunderkräfte für die Abwehr. Sie kann das Anheften von Bakterien und Viren an der Schleimhaut erschweren und unspezifisch das Immunsystem stärken.
Außerdem haben Pelargonien-Extrakte in Tabletten oder Tropfenform eine schleimlösende Wirkung und verkürzen die Krankheitsdauer. Auch für Kinder ab 1 Jahr gibt es einen Saft.
Für Kinder, aber auch für Erwachsene, gibt es einen Extrakt aus einem Pilz, dem Buchenseitling. Der Inhaltsstoff, ein sogenanntes Beta-Glucan, kann das Immunsystem auf Erkältungskrankheiten vorbereiten und damit stärken. Unsere Fresszellen (das erste Abwehrsystem im Körper) werden durch dieses Beta-Glucan geschult und sind damit besser auf Erkältungen vorbereitetet.
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Am 09. Oktober 2024 sprach Mag. Dr. Angelika Borger aus Wiener Neustadt über "Richtige Pflege von Narben"
Wenn wir unsere Haut verletzen und mehr oder weniger klaffende Wunden entstehen, reagiert der Körper im Normalfall mit einem Reparaturmechanismus, um die Haut zu verschließen. Manchmal, vor allem dann, wenn es sich um kleinere Wunden handelt, bildet unser Körper eine Hautschicht und verschließt die Wunde. Wenn gröbere Verletzungen vorliegen und tiefere Hautschichten in Mitleidenschaft gezogen werden, kommt es zu einer Vernarbung der Haut.
Die Wunde schließt sich, in der darunter liegenden Schicht lagern sich Kollagenfasern ein. Meist wird das Gewebe anfangs stärker durchblutet, daher sind frische Narben meist rot. Im Lauf der Wundheilung zieht sich das Gewebe zusammen und die Durchblutung geht ebenfalls zurück. Je nach Intensität dieses Vorganges variieren Narben einerseits in der Rötung der Haut und andererseits im Aussehen, manche sind erhaben, andere wirken fast eingefallen.
Worauf muss ich bei frischen Narben achten?
Frisches Narbengewebe reagiert sehr empfindlich auf Sonnenstrahlen, da die Eigenschutzzeit von Narben aufgrund fehlender oder geringer Pigmentierung sehr niedrig ist. Durch einen Sonnenbrand wird das Narbengewebe geschädigt und in seiner Regeneration beeinträchtigt. Pigmentverfärbungen bleiben dauerhaft auffällig und verblassen nur selten.
Daher mein Tipp: Bedecken sie Narben stets mit einem entsprechend hohen Sonnenschutz, idealerweise mit einem Sunblocker. Sehr viele Sonnenschutzmittelerzeuger bieten Sonnenschutzsticks an, die man einfach und rasch mehrmals täglich auf die Narbe auftragen kann.
Worauf sollte man weiters achten?
Die Hautfasern benötigen circa vier bis sechs Wochen, um sich verankern zu können. Mit intensiver Narbenpflege sollte daher erst etwa ein Monat nach der Operation bzw. dem Unfall begonnen werden. Erfolgt die Narbenbehandlung zu früh, lösen sich die Verankerungen, die Narbe wird zwar flach, jedoch breit. Nach etwa vier Wochen hingegen hat die Haut an der Narbenstelle eine gewisse Verankerung aufgebaut, mit der Pflege kann nun zügig begonnen werden. Wie kann ich meine Narbe pflegen? Narbencremes bzw. -gele enthalten zumeist Wirkstoffe, die das Gewebe elastischer machen, Rötungen und Juckreiz entgegenwirken.
Eine Narbe entwickelt und regeneriert sich über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren. In dieser Zeit reagiert das Gewebe besonders empfindlich auf positive und negative Einflüsse. Achtet man vor allem in den ersten beiden Jahren auf seine Narbe, so wird diese es mit einer unauffälligen Narbenbildung danken. Das Gewebe sollte zweimal täglich sanft mit einem entsprechenden Produkt massiert werden. Es gibt Produkte, die in Roll-On Form am Markt sind und diesen Massageeffekt perfekt während des Auftragens erfüllen.
Auch ältere Narben können damit behandelt werden. Dazu mein Tipp – bedecken sie die Narbe über Nacht dick mit dem Narbenpflegeprodukt, ein Verband darüber hilft, dass der Wirkstoff in das Gewebe besser und intensiver einziehen kann. Die Kollagenfasern werden dadurch geschmeidiger, die Narbenstruktur verbessert. Die Narbe wird weicher, flacher und blasser.
Welche Wirkstoffe enthalten diese Produkte?
Silikonhältige Präparate schützen die Hautoberfläche und verhindern eine Austrocknung des Gewebes. Die Feuchtigkeitsbalance der Haut wird stabilisiert. Zusätzliche Feuchthaltefaktoren unterstützen die Wassereinbindung in die Haut. Das Zwiebelextrakt wird seit Jahrhunderten vor allem wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung als Hausmittel in der Wundheilung und zur Narbenbehandlung eingesetzt. In einer Kombination mit Heparin (fördert Wasserbindung im Narbengewebe) und Allantoin (hilft abgestorbene Zellen aus der Hornschicht zu entfernen und erleichtert das Eindringen anderer Wirkstoffe in tiefere Hautschichten) gilt es als das Narbenpflegeprodukt schlechthin.
Omas altes Hausmittel zur Narbenpflege – der Honig. Honig ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender, der die Heilung von Narbengewebe unterstützt (durch den hohen Zuckergehalt wird Wasser aus dem Gewebe gezogen, ein feuchtes Milieu entsteht, in dem die Wunde optimal heilen kann).
Teebaumöl kann die Heilung von geschädigter und entzündeter Haut beschleunigen. Olivenöl wird mit Teebaumöl im Verhältnis 10:1 verdünnt. Nach der Massage des Narbengewebes bleibt das Öl für mehrere Stunden auf der betroffenen Hautstelle, bevor es abgewaschen wird. Das Olivenöl hält die Haut elastisch und unterstützt die Hautbildung.
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Am 02. Oktober 2024 sprach Mag. pharm. Gilbert Zinsler aus Horn über das Thema "Kaktusextrakt gegen Sodbrennen"
Scharfes Essen, Alkohol oder frittierte Lebensmittel: Sie alle können zu Sodbrennen führen. Apotheker Gilbert Zinsler setzt dagegen auf Pflanzenextrakt. Der Feigen-Kaktus hat nämlich Schleimstoffe, die wie ein Schutzfilm wirken.
Hochkonzentrierter pflanzlicher Feigen-Kaktus-Extrakt wirkt auf natürliche Weise lindernd und schützend. Die enthaltenen Schleimstoffe des Feigen-Kaktus-Extrakts legen sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhaut der Speiseröhre und beruhigen so die gereizte Speiseröhre. Diese Schleimstoffe schützen durch besondere Zuckerverbindungen die Schleimhäute vor äußeren Einflüssen und beschleunigen außerdem die Wundheilung.
In welcher Form bekomme ich diesen Feigenkaktusextrakt in der Apotheke?
Bei uns sind Kautabletten mit diesem besonderen Kaktus-Extrakt erhältlich. Diese Kautabletten enthalten noch zusätzlich die mineralischen Säurepuffer Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat. So wird überschüssige Magensäure schnell neutralisiert. Dies führt zu einer raschen Linderung akuter Symptome wie Sodbrennen und saurem Aufstoßen. Gleichzeitig legt sich ein beruhigender Schutzfilm aus dem Feigenkaktusextrakt auf die angegriffene Speiseröhren und Magenschleimhaut. Durch die Formulierung als Kautabletten sind die Wirkstoffe im Magen direkt verfügbar und die Beschwerden klingen schnell ab. Bei Bedarf kann bis zu 4x täglich 1 Kautablette eingenommen werden.
Welche Tipps haben Sie noch gegen Sodbrennen?
Neben klassischen Hausmitteln, wie lauwarmes Wasser langsam getrunken und Erdäpfel die leicht basisch als Lebensmittel wirken, gibt es viele Tipps, die das lästige Sodbrennen positiv beeinflussen können. Genießen Sie Ihr Essen: Essen Sie nicht zu schnell und hastig. Kauen Sie jeden Bissen langsam und ausgiebig. So wird die Nahrung gut eingespeichelt und kommt ausreichend zerkleinert im Magen an.
Legen Sie sich nicht direkt nach einer Mahlzeit hin. Besonders flaches Liegen erleichtert den Rückfluss von Magensäure und begünstigt so das Sodbrennen.
Eine fettarme Ernährung und der Verzicht auf Alkohol tragen dazu bei, einer Übersäuerung und damit saurem Aufstoßen und Sodbrennen vorzubeugen. Vermeiden sie zu enge Kleidung und achten sie auf ein gesundes Gewicht: Starkes Übergewicht begünstigt Sodbrennen, weil mehr Druck auf den Magen entsteht.
Bei länger anhaltendem Sodbrennen oder Magenbeschwerden bitte jedenfalls die Ursachen ärztlich abklären lassen. Meist wird man dann um sogenannte Protonen-Pumpen-Hemmer oder andere Medikamente gegen Magenübersäuerung nicht umhinkommen.
Welche anderen natürlichen Heilmittel gegen Sodbrennen können Sie empfehlen?
Einige Tees haben sich bei Sodbrennen sehr bewährt: Ich empfehle besonders gerne Käsepappeltee, weil auch hier die enthaltenen Schleimstoffe und Gerbstoffe die Magenschleimhaut schützen. Auch Fenchel-Kamillen- oder Ingwertee kann den Magen beruhigen, die Verdauung zu fördern, und die Magensäure zu regulieren Heilerde ist ein anderes Naturheilmittel gegen Sodbrennen. Sie bindet die Magensäure.
Lösen Sie hierfür einen Teelöffel Heilerde in einem Glas Wasser auf. Trinken Sie die Mischung jeweils vor dem Frühstück, Mittag- und Abendessen. Man kann auch Heilerde direkt und unverdünnt einzunehmen. Die Heilerde vermengt sich dann im Mund mit Speichel und Sie können den Brei hinunterschlucken. Allerdings sind der Geschmack und die Konsistenz von Heilerde nicht jedermanns Sache.
Hafermehl ist als traditionelles Mittel bei gastrointestinalen Problemen bekannt, das bei Magenproblemen zur Beruhigung sorgen kann. In der Apotheke gibt es fertige Beutel zur direkten Einnahme kombiniert mit einem Papayaextrakt. Die Papaya ist eine tropische, sehr basische Frucht. Der geringe Säuregehalt macht sie besonders gut verträglich. Außerdem enthält die Papaya das verdauungsfördernde Enzym Papain, welches beim Abbau von Proteinen begünstigt.
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Am 18. September 2024 sprach Mag. pharm. Andreas Gentzsch aus St. Pölten über das Thema Arnika und Beinwell bei Muskelbeschwerden
Der Herbst ist die ideale Wanderzeit und für Ausflüge zu Fuß, mit dem Fahrrad oder E-Bike. Bei ungeübteren FreizeitsportlerInnen kann eine Tour auch einmal zu lang oder fordernd werden. Arnika und Beinwell können hier Abhilfe schaffen,
Arnika ist eine zierliche Pflanze mit einer gelben Blüte. Sie wächst auf kalkarmen, sauren Böden, sowie ungedüngten Bergwiesen zwischen 600 und 2.700 Metern und steht unter strengem Naturschutz. Für die medizinische Nutzung wird daher vorwiegend die Nordamerikanische Wiesenarnika verwendet, die sich leichter kultivieren lässt und auch bei uns im Garten gedeihen würde.
Arnika wird ausschließlich äußerlich angewendet. Dafür nimmt man die Blüten, welche diverse Inhaltsstoffe enthalten und entzündungshemmend, desinfizierend und schmerzstillend wirken. Anwendungsmöglichkeiten sind: Entzündungen der Haut und Schleimhäute (Furunkel, Windelausschlag, Mundfistel), rheumatische Muskel und Gelenksschmerzen, Prellungen, Verstauchungen und Quetschungen, sowie Sonnenbrand, Insektenstiche und Verbrennungen.
Beinwell: Keine hochdosierten Anwendungen
Die Verwendung von Beinwell ist in der Volksheilkunde weit verbreitet, ein Inhaltsstoff des Beinwells, die sogenannten Pyrrolizidinalkaloide, gilt allerdings inzwischen als bedenklicher Wirkstoff. Deshalb wird geraten, auf die hochdosierte innerliche Anwendung ganz zu verzichten. Aus diesem Grund wird für die gängigen Beinwellsalben eine spezielle Kulturform verwendet, welche keine Pyrrolizidine mehr enthält.
Klinische Studien haben einen erfolgreichen Einsatz bei schmerzhaften Muskel- und Gelenkbeschwerden, Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen (nach Abklingen der akuten Phase) sowie eine durchblutungsfördernde Wirkung bestätigt. Die Pflanze soll aber auch bei Sehnenscheidenentzündungen und Gelenkarthrosen hilfreich sein.
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Am 25. September 2024 sprach Mag. pharm. Dieter Kröner über das Thema Augenbeschwerden
*) Makuladegeneration
die weltweit häufigste Erblindungsursache
Unsere Netzhaut ist durch Farbstoffe geschützt, die wie eine innere Sonnenbrille wirken. Diese sind jedoch unter den Menschen unterschiedlich verteilt. Während sie bei Kindern noch in relativ großen Mengen vorkommen, nimmt ihre Anzahl ab dem 40.Lebensjahr ab. Blassblaue Augen sind ebenfalls stark gefährdet, weißhäutige Menschen erblinden zehn Mal so häufig durch Makuladegeneration wie dunkelhäutige.
Lutein schützt das Auge vor zu viel Strahlung. Die Makula, das ist die Stelle auf der Netzhaut, mit der wir am schärfsten sehen, ist das Lutein am konzentriertesten – sie wird daher als „innere Sonnenbrille“ bezeichnet.
UV-Strahlen können im Auge aggressive chemische Substanzen entstehen lassen, die unsere Netzhaut, speziell die Makula, schädigen.
Das Auge schützt sich mit speziellen Mikronährstoffen wie den Carotinoiden Lutein und Zeaxanthin. Im Obst und Gemüse kommen sie natürlicher Weise vor, wie etwa in Tomaten, Paprika, Mais, Orangen oder Spinat. Lutein kann vom Körper nicht selbst gebildet werden und nimmt ab 40 ab.
Auch der Konsum von Fisch und Omega-3-Fettsäuren ist gut für die Augen, sie schützen vor Makuladegeneration. Omega-3-FS werden zum Aufbau neuer Nervenzellen in der Netzhaut des Auges benötigt.
Im Gebirge, am Meer oder im Schnee ist eine Entzündung von Binde- und Hornhaut leicht möglich ohne Brille, auch 6- 8 Stunden nach der Sonnenexposition. Diese zeigt sich durch rote, tränende und brennende Augen sowie Schmerzen und eine starke Blendempfindlichkeit – oft ohne Folgeschäden.
*) Feuchtigkeitsmangel des Auges
ein sehr häufiges Phänomen
Diverse befeuchtende Tropfen oder Gele bringen Linderung. Häufiger Lidschlag regt die natürliche Befeuchtung an. Klimaanlagen und Gebläse sollte man sich nur dosiert aussetzen, da sie weiter entfeuchten.
Bei Trockenheit, leichter Rötung oder etwas Brennen: Euphrasia- Augentropfen oder Hyaluronsäure-hältige Präparate wirken befeuchtend, heilungsfördernd und lindernd.
*) Augenentzündungen
„Rote“ Augen können mehrere Ursachen haben: Bindehautentzündungen sind häufig, ebenso kleine Fremdkörper. Bei allen Formen der Entzündung (äußerlich, allergisch, autoimmun) kann Homöopathie helfen, braucht aber manchmal die Unterstützung der Schulmedizin als Notbremse, um Zeit für die Heilung zu gewinnen.
*) Der Augendruck
kann plötzlich massiv ansteigen. Hier ist eine schulmedizinische Therapie oft unvermeidlich. Wenn es um die Ausheilung und Verringerung der Anfallsdauer und -häufigkeit geht, erzielt die Homöopathie wieder gute Erfolge.
*) Allergie
Apis oder Euphrasia Augentropfen, vor allem ohne Konservierungsmittel, können auch bei Kontaktlinsenträgern angewendet werden. Auch antiallergische Augentropfen.
Es stehen Augentropfenfläschchen für öfteren Gebrauch oder auch Einzeldosenbehältnisse – für nur fallweise Verwendung- zur Verfügung.
*) Wichtige Vitamine
zum Vorbeugen von Augenschäden?
Vitamin A ist für den Sehvorgang von essentieller Bedeutung. Vor allem die Gewöhnung des Auges an das Sehen im Dunkeln kann nur mit ausreichend Vitamin A und Zink erfolgen. Betacarotin ist eine Vorstufe von Vitamin A und wirkt auch antioxidativ.
Einer der stärksten Radikalfänger zum Augenschutz ist OPC (steht für OligoProCyanidine), das besonders in Traubenkernschalen enthalten ist.
Vitamin C/E: Die Konzentration von Vitamin C in der Linse ist 40-60 mal höher als im Blut, da bei der Augenlinse besonders viele freie Radikale abgefangen werden müssen.
*) Ein Tipp für den Alltag
Vor allem Kinder, die viel Zeit am Handy oder PC verbringen bzw. auch Erwachsene mit viel Computerarbeit sollten immer wieder einmal während ihrer Tätigkeit am PC den Blick in die Ferne schweifen lassen, zB. aus dem Fenster sehen, um die Akkommodation und somit die Augenmuskulatur zu beschäftigen.
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Am 11. September 2024 sprach Mag. pharm. Ulrike Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St.Pölten über das Thema "Medizinischer Honig"
In der Geschichte der Wundversorgung trifft man auf die unterschiedlichsten Desinfektionsmittel, die oft nicht gerade angenehm empfunden wurden. Bis heute haben sich Wundsprays und Wundgels auch für alltägliche Wunden entwickelt, die keimtötend sind und wirkungsvoll und fast schmerzfrei Bakterien, Viren, Sporen, Pilze u.ä. abtöten.
Auch Honig hat sich hier einen Platz erobert: Honig besteht aus Fructose, Glucose und Wasser, enthält Enzyme und Mineralstoffe, die keimtötend wirken.
Im Manuka-Honig ist neben den Zuckern das antibakteriell wirksame Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal (MGO), das sich erst nach der Aufnahme des Nektars durch die Bienen und den Transport in den Bienenstock entwickelt.
Der Manukahonig wird zur Wundheilung verwendet, gegen Bakterien, Viren und Pilze; er wird von Honigbienen aus dem Blütennektar der Südseemyrte (Manuka, Familie Teebaum, Neuseeland) erzeugt; die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, verwenden seit Jahrhunderten Blätter und Rinde bzw. Auszüge daraus sowie den Honig des Manuka-Baums äußerlich zur Desinfektion, zur Heilung von Wunden, bei Entzündungen, innerlich bei Erkältungen, Blasenentzündungen und anderen Infektionen.
Seit 2005 gibt es das Fertigpräparat Medihoney, als Medizinprodukt zugelassen, rezeptfrei, zur Behandlung von Brandwunden und zum generellen Wundmanagement.
Eingesetzt wird Honig:
-in der Wundpflege bei Kindern,
-für Diabetiker beim diabetischen Fußsyndroms, bei schwer heilenden Wunden, -bei Brandwunden;
-als Wundauflage (feuchtes Wundmilieu desinfiziert sich selbst, schließt die Wunde nach außen ab, bringt wichtige Nährstoffe ein);
-bei leichten Verbrennungen und deren gefürchteten Sekundärinfektionen;
-damit Wunden schneller heilen und sich weniger Narben bilden;
-zur lokalen Schmerzlinderung;
-bei Schnittwunden und Schürfwunden;
-reduziert das Risiko einer bakteriellen Infektion;
-reinigt die Wunde auf natürliche Weise;
-lindert Schmerzen beim Verbandwechsel: auf sterile Wundauflage auftragen und Wunde verbinden; kann bei geringer Wundflüssigkeit bis zu 3 Tagen auf der Wunde verbleiben. Allf. zurückbleibendes Geliermittel vorsichtig wegwaschen.
Schwere Wunden sollten unter der Aufsicht von medizinischem Personal versorgt werden.
Honig ist sehr lange haltbar.
Manuka als ätherisches Öl: würzig, frisch, krautig; wirkt gegen Bakterien, Viren, Pilze; gut hautverträglich; reinigt auch die Luft, wirkt stärkend bei Erschöpfung und Anspannung.
In der Duftlampe zusammen mit Koniferen- und Zitrusölen, zur Raumluftreinigung; hautpflegend in der Gesichts-, Körper- und Fußpflege, für Mundpflege, Bäder und Haarpflege.
Ideale Kombination für Problemhaut: Teebaum, Manuka und Lavendelöl.
Honigbiene = Apis mellifera ~ Apis (homöopathisch) als Globuli oder Tropfen bei Beschwerden wie nach einem Bienenstich, für Haut und Schleimhaut (Angina,…) sowohl innerlich als auch äußerlich.
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Bei Bedarf fragen Sie in Ihrer Apotheke nach weiteren Informationen!