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Unsere Apothekerinnen im Radio NÖ
„Radio Niederösterreich am Vormittag“ bringt jeden Mittwoch Vormittag Rat und Tipps aus der Apotheke! Die Radio-ApothekerInnen werden von Mag. Ulrike Zöchling, Hippolyt-Apotheke St.Pölten, koordiniert.
Radiobeiträge können Sie bei uns in der Apotheke auch ausgedruckt zum Nachlesen bekommen!
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Am 12. November 2025 sprach Mag. pharm. Dieter Kröner aus Pernitz über "Aminosäuren bei Gürtelrose und Nervenschmerzen"
Es betrifft viele Menschen – und oft völlig überraschend: die Gürtelrose, medizinisch auch Herpes Zoster genannt.
Dabei handelt es sich um eine Reaktivierung des Windpockenvirus, das nach einer überstandenen Infektion ein Leben lang im Körper „schlummert“. Wird das Immunsystem geschwächt – durch Stress, Krankheit oder im Alter – kann dieses Virus wieder aktiv werden und eine schmerzhafte Hauterkrankung mit Nervenschmerzen auslösen.
Was passiert bei Gürtelrose eigentlich im Körper?
Das Virus befällt Nervenzellen und verursacht entzündliche Hautausschläge – meist gürtelförmig am Rumpf, manchmal auch im Gesicht. Die betroffenen Nerven bleiben häufig noch Wochen oder Monate empfindlich.
Diese sogenannten postzosterischen Neuralgien – also Nervenschmerzen nach der Gürtelrose – können sehr unangenehm sein.
Neben der klassischen medizinischen Behandlung – meist mit antiviralen Medikamenten und Schmerzmitteln – rückt in den letzten Jahren auch die Ernährung und Mikronährstoffversorgung stärker in den Fokus.
Denn bestimmte Aminosäuren und B-Vitamine können den Körper unterstützen, schneller zu regenerieren und die Nervengesundheit zu fördern.
Aminosäuren – kleine Bausteine mit großer Wirkung
Natürlich steht bei akuten Fällen die medikamentöse Therapie an erster Stelle – mit antiviralen Medikamenten, Schmerzmitteln und manchmal auch Cortison. Aminosäuren sind die Grundbausteine von Eiweißen und spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem, im Zellaufbau und in der Nervenfunktion.
Bei Gürtelrose und anderen Virusinfektionen sind vor allem drei Substanzen interessant:
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L-Lysin – Diese Aminosäure ist bekannt dafür, dass sie die Vermehrung von Herpesviren hemmen kann.
Sie steht sozusagen in Konkurrenz zu L-Arginin, das Viren zum Wachsen brauchen.
Mehr L-Lysin bedeutet: weniger Futter fürs Virus – und damit eine schnellere Abheilung.
Viele Menschen nehmen L-Lysin übrigens auch, um Fieberblasen vorzubeugen oder deren Verlauf zu mildern. -
Cytidin – Das ist ein Baustein der sogenannten Nukleotide, also Bestandteile der Erbsubstanz.
In Kombination mit Uridin unterstützt Cytidin die Regeneration von Nervenzellen und die Bildung von Zellmembranen.
Gerade nach einer Gürtelrose, wenn die Nerven geschädigt sind, kann Cytidin helfen, die Reizweiterleitung zu stabilisieren und Schmerzen zu lindern. -
Uridin – Auch diese Substanz ist ein wichtiger Bestandteil der Zell- und Nervenregeneration.
Uridin fördert die Bildung von Phospholipiden, also Bausteinen der Nervenhülle.
Man kann sich das vorstellen wie eine schützende Isolierung rund um ein Stromkabel.
Wenn diese Hülle wieder aufgebaut wird, nimmt das „elektrische Flattern“ – also die Schmerzempfindlichkeit – spürbar ab.
Eine ausgewogene Ernährung mit proteinreichen Lebensmitteln – wie Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Fisch und Geflügel – ist dabei eine gute Basis. Ergänzend kann die gezielte Einnahme von Aminosäurenpräparaten unter fachlicher Begleitung sinnvoll sein.
B-Vitamine und Nervengesundheit
Auch die B-Vitamine, insbesondere B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin), spielen eine entscheidende Rolle für gesunde Nerven. Sie fördern die Reizleitung, schützen die Nervenhüllen und tragen dazu bei, dass sich geschädigte Nerven besser regenerieren können. In der Apotheke gibt es entsprechende Kombinationspräparate, die zur Unterstützung bei Nervenschmerzen eingesetzt werden.
Impfempfehlung – kostenloser Schutz vor Gürtelrose
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Vorbeugung. Seit einiger Zeit gibt es eine kostenlose Impfung gegen Gürtelrose, empfohlen für alle Personen ab 50 Jahren – und für jüngere Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Diese Impfung kann das Risiko deutlich senken, überhaupt an Gürtelrose zu erkranken oder schwere Verläufe zu entwickeln.
Kommen Sie gerne in Ihre Apotheke – dort informieren wir Sie gerne über die Impfung und was Sie beachten sollten.
Denn, die Impfung bleibt die effektivste Möglichkeit, einer Gürtelrose vorzubeugen.
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Am 05. November 2025 sprach Dr.in Angelika Borger aus Wr. Neustadt über "Trockenes Auge"
Warum leiden so viele Menschen an einem sogenannten Sicca-Syndrom, sprich unter einem trockenen Auge und was ist das genau?
Personen, die unter einem Sicca Syndrom leiden, weisen eine Störung des Tränenfilms auf. Die Augenoberfläche wird nicht mehr mit genügend Feuchtigkeit versorgt. Dies kann einerseits durch einen verminderte Tränenflüssigkeitsmenge oder durch eine qualitativ unzureichende Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit ausgelöst werden. Aufgrund dieser Tatsache können Fremdkörper nicht mehr optimal ausgeschwemmt werden oder das Lid kann nicht mehr komplikationslos über die Hornhaut gleiten bzw. können Fremdkörper nicht mehr optimal abgewehrt werden.
Was sind die Auslöser von trockenen Augen?
Im Winter führen Kälte und Wind zu einer Austrocknung, im Sommer sind vor allem Klimaanlagen und die damit verbundene niedrige Luftfeuchtigkeit dafür verantwortlich. Ein weiterer Auslöser ist vermehrte Bildschirmarbeit. Man blinzelt weniger, wodurch das Auge nicht mit Tränenflüssigkeit überzogen wird. Das Tragen von Kontaktlinsen, aber auch Allergien, zunehmendes Alter oder verschiedenen Krankheitsbilder (Schilddrüsenunterfunktion, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Diabetes, Neurodermitis etc.) und deren Behandlung können zu einer Verminderung von Tränenflüssigkeit führen.
Welche Symptome treten auf?
Das Auge kann kribbeln, brennen, jucken. Viele Betroffene berichten von einem Sandkorngefühl und von müden, lichtempfindlichen Augen. Interessanterweise können auch rinnende Augen auf das Sicca Syndrom zurückgeführt werden. Das Auge versucht nämlich durch eine vermehrte Tränenproduktion den Feuchtigkeitsmangel auszugleichen.
Welche Substanzen sollten Augenzubereitungen enthalten, die bei trockenen Augen eingesetzt werden?
Ich empfehle vor allem Augentropfen mit unserem natürlichen Feuchthaltefaktor der Hyaluronsäure. Diese Substanz kann aufgrund ihrer Struktur sehr viel Wasser binden und so die Binde- und Hornhaut befeuchten und einen gleichbleibenden Schutzfilm bilden. Dexpanthenol, auch als Provitamin B5 bekannt, zeigt sehr gute wasserbindende und befeuchtende Eigenschaften und fördert weiters die Wundheilung und Regeneration, falls die Horn- und/oder die Bindehaut angegriffen sind. Auch Heparin hat eine hohe Wasserbindungskapazität und wirkt dadurch feuchtigkeitsspendend und regenerierend und bewirkt auch, dass die Augentropfen langhaltend an der Augenoberfläche haften bleiben. Und last but not least sollten wir auch an Produkte denken, die Vitamin A enthalten, dass ja ein Bestandteil des Tränenfilms ist.
Können wir auch an pflanzliche Stoffe denken?
Von der pflanzlichen Seite kann man immer an den Augentrost, im Lateinischen Euphrasia denken. Er lindert Reizungen, versorgt das Auge mit einem Frischegefühl, befeuchtet, pflegt und beruhigt.
Was gilt es weiters zu beachten?
Personen, die unter trockenen Augen leiden sollten möglichst zu konservierungsmittelfreien Zubereitungen greifen. Konservierungsmittel sind sehr häufig Allergieauslöser und können den Flüssigkeitsfilm des Auges destabilisieren. Aufgrund der eingeschränkten Haltbarkeit konservierungsmittelfreier Produkte, hat man früher immer wieder zu konservierten Produkten gegriffen. Mittlerweile sind einerseits Produkte am Markt, die in Einzeldosen verpackt sind und andererseits verwenden viele Firmen Filtersysteme, die vor einer mikrobiellen Verunreinigung schützen und Haltbarkeiten von bis zu 12 Monaten ab Öffnung zulassen. Diese Produkte sind meist gelartige Tropfen, Augengele oder Salben, die aufgrund ihrer Zusammensetzung länger an der Hornhautoberfläche verbleiben und dadurch nachhaltig Linderung verschaffen. Kommen Sie in die Apotheke, wir beraten Sie gerne.
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Am 29. Oktober 2025 sprach Mag. pharm. Gilbert Zinsler aus Horn über "Wegrauke für die Heiserkeit"
Die Wegrauke ist mit der bekannteren Gartenrauke verwandet, die die meisten unter ihrem italienischen Namen Rucola als Salatpflanze kennen. Sie ist eine alte Heilpflanze, die aber in Österreich bis vor kurzem wenig Verwendung gefunden hat. Seit einiger Zeit gibt es Hals- und Rachenpastillen als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung von Hals- und Rachenbeschwerden wie Heiserkeit.
Welche Wirkung hat die Wegrauke?
Aufgrund der vielfältigen Inhaltsstoffe weist die Wegrauke eine antimikrobielle, entzündungshemmende, hustenstillende und schmerzstillende Wirkung auf. Der hohe Anteil an Schleimstoffen erklärt die langjährige traditionelle Anwendung bei Hals- und Stimmbeschwerden, wie Heiserkeit.
Die Inhaltsstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über die gereizte und entzündete Schleimhaut und schützen so vor Austrocknung. Diese Wirkung erklärt auch den französischen Namen Sängerkraut, wo es schon in der Barockzeit als Heilmittel gegen Stimmverlust eingesetzt worden ist.
Worauf muss man achten?
In Österreich wird die Wegrauke derzeit in Hals- und Rachenpastillen angewandt. Sie können Personen mit Hals- und Stimmbeschwerden empfohlen werden. Heiserkeit und Stimmverlust trifft sehr häufig Personen, die ihre Stimme stark beanspruchen wie Vortragende, Lehrerinnen, Personen, die viel telefonieren müssen, SängerInnen oder SchauspielerInnen. Dies gilt ebenso für Personen, deren Stimme während bzw. nach einer Erkältung angegriffen und kratzig ist.
Auch Reizhusten und Kehlkopfbeschwerden sind ein mögliches Einsatzgebiet. Sie ist im Allgemeinen gut verträglich und kann als Pastillen mehrmals täglich gelutscht werden – auch schon von Kindern ab 6 Jahren.
Welche pflanzlichen Alternativen gibt es?
Es gibt es eine Reihe von Arzneipflanzen, die traditionellerweise bei Halsschmerzen sowie auch bei Heiserkeit und Stimmbeschwerden eingesetzt werden. Hierzu gehört in erster Linie Salbei, aber auch schleimhaltige Pflanzen wie Isländisches Moos, Eibisch und Käsepappel. Diese lindern Halskratzen, Hustenreiz, Trockenheit und Heiserkeit.
Süßholzwurzel wird ebenso gerne bei Halsschmerzen eingesetzt, wobei besonders Personen mit hohem Blutdruck hier eventuell vorsichtig sein sollten. Alle diese Pflanzen werden in Lutschtabletten, oder auch Hustensäften oder Arzneitees verwendet.
Was ist die Ursache von plötzlichem Stimmverlust?
Akute Halsprobleme werden in erster Linie durch Viren verursacht und treten hauptsächlich im Zusammenhang mit Erkältungskrankheiten auf. Die häufigsten Auslöser sind Rhino- und Coronaviren. Die Infektion geht meist mit einer Entzündung des Kehlkopfes einher, wodurch es dann oft zum Stimmverlust kommt.
Aber auch Arzneimittel können Heiserkeit und Stimmbeschwerden verursachen: Hierzu zählen unter anderem Blutdruckmedikamente, wie ACE-Hemmer und Betablocker, oder verschiedene Asthmasprays. Leiden Sie länger als zwei bis drei Wochen an Heiserkeit, soll das Problem vorab mit einer Apothekerin oder einem Apotheker besprochen werden.
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Am 22. Oktober 2025 sprach Mag.a pharm. Andreas Gentzsch aus St.Pölten über "Gelenksnährstoffe"
Gelenknährstoffe sind Stoffe (Vitamine, Mineralien, Proteine, Fette, etc.), die der Erhaltung und / oder Wiederherstellung des Gelenkgewebes (insbesondere Knorpel), der Gelenkflüssigkeit (Synovia), der Gelenkbänder / Sehnen sowie der Gelenkinnenhaut dienen. Sie wirken z. B.:
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als Bausteine für Knorpel und Gelenkstrukturen
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als Schmiermittel / sie fördern die Gelenkflüssigkeit
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durch antioxidative und entzündungshemmende Effekte
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als Unterstützung für Bindegewebe und Knochen, damit das Gelenk stabil bleibt
Kollagen
Bildet das Grundgerüst des Knorpels und sorgt für Stabilität und Elastizität. Kollagen ist ein sogenanntes Strukturprotein. Das heißt, es hat eine faserartige Beschaffenheit und dient unserem Gewebe als stützender Gerüststoff. Es wird im menschlichen Körper selbst gebildet. Ab dem 25. Lebensjahr nimmt die Produktion jedoch ab, weshalb mit dem 40. Lebensjahr als sichtbare Folgen Hautfalten zu sehen sind. Die Muskeln verlieren an Elastizität und Knorpel bilden sich zurück, weshalb es auch zu Problemen mit den Gelenken kommen kann.
Die Einnahme von Kollagen-Pulver kann positive Auswirkungen auf Haut, Gelenke, Knorpel und Muskeln haben. So zeigt sich bei Anwendung in Frühstadien der Arthrose ein positiver Effekt, etwa eine Verbesserung der Gelenkfunktion und eine mittlere Schmerzverringerung.
Glucosamin
Ist ein Bestandteil des Knorpelgewebes, der für die Elastizität wichtig ist. Glucosamin wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und knorpelaufbauend.
Chondroitin
wird von den Knorpelzellen gebildet und regt die Bildung von Gelenksflüssigkeit an. Das macht den Knorpel gleitfähig und hält die Gelenke gesund. Kurzgefasst kann man es als Gelenksschmiere bezeichnen, welche die Widerstandsfähigkeit des Knorpels erhöht. Er wirkt außerdem entzündungshemmend und kann bei Gelenksverschleiß wie Arthrose helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Glucosamin & Chondroitin ergänzen sich in der Anwendung und werden zumeist gemeinsam in Produkten, die die Gelenke unterstützen sollen, angeboten. Die empfohlene Dosierung beträgt ca. 1500mg Glucosamin und 1200mg Chondroitin am Tag.
Hyaluronsäure
ist ein Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und besitzt die Fähigkeit, enorme Mengen an Wasser zu binden. Sie ist gelartig und ist in etlichen Körperbereichen zu finden, so auch im Bindegewebe der Haut, weshalb Hyaluron auch als „Skinfood“ bezeichnet wird. In unseren Gelenken sorgt es dafür, dass die Gelenksflüssigkeit dickflüssig (viskos) ist, damit Stöße gut abfedern kann und die Knorpelflächen vor Reibung schützt.
Omega-3-Fettsäuren
wirken entzündungshemmend und können Gelenksschmerzen lindern. Besonders bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis und Arthrose ist ein guter Blutspiegel erforderlich, um Schmerzen, Schwellungen und Morgensteifigkeit zu verringern.
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Am 15. Oktober 2025 sprach Mag.a pharm. Ulrike Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St.Pölten über "Glückshormon Seratonin"
Serotonin ist ein Hormon, das sogenannte Glückshormon, das zu 90% im Darm und nur zu ca. 10% im Gehirn gebildet wird. Es ist ein Botenstoff und leitet die Reize von Nervenzelle zu Nervenzelle weiter.
Wofür ist Serotonin wichtig?
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Es ist für Glücksgefühle, unsere Stimmungslage und guten Schlaf mitverantwortlich
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es reguliert die Körpertemperatur und den Schlaf-Wachrhythmus
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hat Einfluss auf die Verdauung, den Reizdarm, kann Heißhunger auf Kohlenhydrate und Müdigkeit reduzieren
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kann die Stressverarbeitung und Stimmungsschwankungen hilfreich beeinflussen
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kann Angstzustände vermindern, wobei es mit Depressionen verwchselt werden könnte
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hilft Herz-Kreislauf, Blutdruck, Blutgerinnung und Körpertemperatur zu normalisieren
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kann auf Kopfschmerzen und Muskelschmerzen positiv einwirken.
Wie kann ich Serotonin zuführen?
Sind die Speicher einmal leer, kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis sie wieder aufgefüllt sind.
Ernährung
Serotonin selbst kommt im Essen nicht vor, es wird aus Tryptophan gebildet und dieses ist enthalten in Nüssen, Sonnenblumenkernen, Bananen, dunkler Schokolade und Kakao, Eier, Lachs und Käse. Vollkornprodukte und Kartoffeln erhöhen die Tryptophan-Aufnahme.
Warme Suppen mit Gewürzen wie Basilikum, Thymian, Galgant, Kräutersalz, Süßes mit Zimt und Vanille verfeinern.
Tee aus Johanniskraut, Melisse, etwas Pfefferminze zur Geschmacksabrundung.
Regelmäßige körperliche Aktivität besonders tagsüber an der frischen Luft und bei Tageslicht. Tagsüber das Licht und die Natur genießen und ausnutzen: ob gemütlicher Spaziergang oder Sport in allen Varianten. Sie stärken damit auch Ihr Immunsystem.
Atemübungen
Herbst bedeutet auch, sich zurückzuziehen, zu regenerieren. Hier hilft viel Schlaf vor 22 Uhr, Entspannungsübungen, Meditation, Yoga, Stressabbau. Aus Tryptophan wird auch das Schlafhormon Melatonin hergestellt, das für einen besseren Schlaf sorgt.
Vitamin B komplex
B3 unterstützt die körpereigene Bildung der Hormone Serotonin und Melatonin, zusammen mit eiweißreicher Ernährung kurbelt es die Serotoninproduktion an.
Folsäure
Ist v.a. für Kinder und Schwangere äußerst wichtig und kann bei Mangel zu körperlicher Schwäche, Vergesslichkeit, Reizbarkeit und Müdigkeit führen. Folsäure findet sich im grünen Blattgemüse wie Spinat, daher leitet sich übrigens auch der Name ab: folium für Blatt.
Alle B-Vitamine
unterstützen sich gegenseitig und sind voneinander abhängig. Sie sind wichtig für Haut und Nerven und kommen in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Gibt es als Kapseln zum Schlucken oder auch zum Trinken.
Griffonia
die afrikanische Schwarzbohne enthält eine natürliche Vorstufe des Serotonins.
Phosphatidylcholin
wird aus der Sojabohne gewonnen, unterstützt die Stärkung der Nerven und hilft Stimmungsschwankungen auszugleichen. Gibt es als Kapseln zum Schlucken.
Gerne beraten wir Sie in der Apotheke, fragen Sie uns!
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Am 08. Oktober 2025 sprach Mag.a pharm. Irina Schwabegger-Wager aus Gmünd über "Arzneimittel ausschleichen, aber richtig"
Warum ist das langsame Absetzen von Medikamenten wichtig und welche Arzneimittel sind davon betroffen?
Manche Arzneimittel sollten nicht abrupt abgesetzt werden, da ein plötzliches Weglassen des Wirkstoffes vor allem nach einer mehrwöchigen Einnahme Risiken für den Patienten haben kann. Da können dann je nach Wirkstoff unterschiedliche und auch unangenehme Absetzsymptome auftreten.
Daher wird in derartigen Fällen das sogenannte Ausschleichen des Arzneimittels empfohlen – darunter versteht man einen Vorgang, in dem die Dosis des Medikaments am Ende einer Therapie schrittweise reduziert wird, sodass schließlich ganz darauf verzichtet werden kann. Dies geschieht nach einem genauen Plan, den der verschreibende Arzt vorgibt und der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt.
Cortison
Das Hormon Cortison als Medikament ist dafür das beste Beispiel. Die hohe Wirksamkeit von Cortison ist unumstritten, aber bei einer länger andauernden Einnahme von Cortison sind NW, speziell das sogenannte Cushing-Syndrom nicht selten. Der Grund dafür liegt darin, dass der Körper bei einer Cortison-Dauertherapie seine eigene Cortison Produktion in der Nebennierenrinde langsam einstellt, die nach Beendigung der Einnahme wieder aktiviert werden muss.
Würde der Patient jetzt schlagartig mit der Einnahme von Cortison aufhören, könnte das für den Patienten Folgen wie Schwäche, rasche Ermüdbarkeit oder sogar Benommenheit haben. Daher wird jede Cortisontherapie, die länger als drei Wochen andauert, schrittweise reduziert, und dieses Ausschleichen kann je nach Höhe der eingenommenen Dosis und auch Dauer der Anwendung auch mehrere Monate in Anspruch nehmen. Aber auch bei kurzfristigen Einnahmen von Cortison wie bspw. Bei einem entzündeten Gelenk kann eine schrittweise Dosisreduktion nötig sein, um ein erneutes Aufflammen der Entzündung zu vermeiden.
Nicht jede Cortison-Therapie muss ausgeschlichen werden. Ausnahme davon bilden Cortison- Asthmasprays zur Inhalation: Bei dieser Art der Anwendung muss das Cortison nicht ausgeschlichen werden, auch dann nicht, wenn der Spray längerfristig verwendete wurde.
Protonenpumpenhemmer – was passiert da bei langfristiger Einnahme?
PPI´s vermindern ja bekannterweise die Ausschüttung der Magensäure in den Magen und sind ein oft angewendetes Medikament bei Sodbrennen, Gastritis oder Magengeschwüren. Allerdings nehmen derzeit Schätzungen zufolge knapp 3% der Bevölkerung PPI´s ein, obwohl dies nicht notwendig wäre und das ist durchaus kritisch zu sehen, da PPI´s gerade bei längerfristiger Einnahme einige Probleme verursachen können wie z.B. einen Vitamin- und Mineralstoffmangel mit erhöhter Osteoporose Gefahr.
Zum einen können sie beim Gesunden genau die Symptome erzeugen, die eigentlich bekämpft werden sollten und zum andern versucht unser Körper bei einer langfristigen Einnahme dieser Säureblocker, mehr Säure zu produzieren – also ein Teufelskreis.
Auch hier gilt wieder: Ab einer 8wöchigen Therapie darf der PPI dann auf keinen Fall abrupt abgesetzt werden, sondern muss ausgeschlichen werden, allerdings geschieht das hier wesentlich schneller als beim Cortison.
Es wird empfohlen, die Einnahme der PPI`s alle 1 bis 2 Wochen, um die Hälfte zu reduzieren und sie kurz vor Therapieende nur noch alle 2-3 Tageunregelmäßig bei Bedarf zu verwenden oder man verzichtet ganz auf ihn.
Bereitet die Magensäure trotz ausschleichender Therapie Probleme, so können übergangsweise andere Wirkstoffe verschrieben werden bzw. eingenommen werden.
Antidepressiva
Antidepressiva wirken, indem sieden Mangel an den körpereigenen Hormonen Serotonin und Noradrenalin wieder ausgleichen, indem sie deren Konzentration im Nervensystem erhöhen.
Wenn sie jetzt zu schnell abgesetzt werden, kann sich ein sogenanntes Absetzsyndrom mit sehr unangenehmen Symptomen entwickeln wie z.B. grippeähnliche Symptome, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Schlafstörungen, Gleichgewichtsstörungen oder Problemen mit dem Geschmackssinn.
Dieses Absetzsyndrom kann abgemildert oder sogar vermieden werden, indem sehr langsam und in kleinen Schritten ausgeschlichen wird, wobei dieses Ausschleichen immer unter ärztliche Begleitung auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patient zugeschnitten werden muss. Und auch hier kann dieser Ausschleichprozess mehrere Monate dauern, aber – lieber im Schneckentempo, aber dafür sicher!
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Am 01. Oktober 2025 sprach Mag.a pharm. Michaela Kittinger-Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St.Pölten über "Die besten Nährstoffe bei Migräne"
Migräne ist neben Spannungskopfschmerzen eine der häufigsten Formen von Kopfschmerzen und tritt schubweise in Form von Migräneattacken auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer und vor allem zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr sind die Anfälle gehäuft.
Nicht nur quälende, pulsierende Kopfschmerzen zeichnen eine Migräne aus, sondern auch Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Schwindel und Übelkeit mit Erbrechen können Begleiter der Attacken sein.
Treten Kopfschmerzen anfallsartig und gehäuft auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Art der Kopfschmerzen abgeklärt werden. Wird eine Migräne diagnostiziert, stehen als Therapie neben klassischen Schmerzmitteln auch spezielle Migränetherapeutika zur Verfügung.
Als Mittel der ersten Wahl gelten Triptane, die im Bedarfsfall eingenommen werden, wobei ein Wirkstoff sogar rezeptfrei zur Verfügung steht. Daneben auch täglich eingenommene, vorbeugende Wirkstoffe und neuerdings auch einmal im Monat zu verabreichende Injektionen.
Ernährung, Bewegung und vor allem Mikronährstoffe sind als Unterstützung bei Migräne essentiell, da Migränepatienten oft unter einem Vitaminmangel leiden. Studien zeigen, dass eine gezielte Zufuhr dieser Mikronährstoffe die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen reduzieren kann.
Magnesium
In erster Linie wird hier immer Magnesium genannt. Hier gibt es gute Studien, die eine Verbesserung um bis zu 40% zeigen. Magnesium sollte in kleineren Dosen über den Tag verteilt werden (bis 600mg bei MigränepatientInnen) und über mindestens 3 Monate eingenommen werden.
Vitamin B2 (Riboflavin)
Vitamin B2, im Fachjargon Riboflavin, ist für den Energiestoffwechsel wichtig, sorgt für gesunde Haut und Schleimhaut und hilft bei der Bildung der roten Blutkörperchen. Bei Migräne wird Vitamin B2 gerne auch in Kombination mit den anderen B-Vitaminen gegeben, um den Gehirnstoffwechsel zu verbessern.
Coenzym Q10
Auch das vitaminähnliche Coenzym Q10 hat positive Effekte auf den Stoffwechsel im Gehirn und das geht mit einer Verbesserung der Migräneattacken einher. Die Einnahme sollte vorwiegend tagsüber erfolgen und zu einer Mahlzeit, da Coenzym Q10 fettlöslich ist. Gute Ergebnisse sind ab 100mg erkennbar. Da Coenzym Q10 in höheren Dosierungen den Blutdruck senken kann, sollte bei Einnahme blutdrucksenkender Medikamente eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Vitamin D
Wo spielt das Sonnenvitamin keine Rolle? Da Vitamin D wichtig für die Nervenfunktion ist und viele Migränebetroffene einen Vitamin D Mangel aufweisen, kann Vitamin D bei der Häufigkeit und Dauer der Attacken hilfreich sein. Zum einen werden durch Vitamin D entzündungshemmende Botenstoffe gehemmt, Schmerzbotenstoffe, die bei Migräne typisch sind, werden reguliert, Nervenzellen werden auf Schmerzreize weniger sensibel gestellt und Magnesium besser verstoffwechselt. Vitamin D sollte immer zu den Mahlzeiten eingenommen werden und bestenfalls öfters im Blut kontrolliert werden.
Weitere Nährstoffe – Omega-3 FS
Omega-3 Fettsäuren sind überall wirksam, wo Nerven und Gefäße betroffen sind. Daher ist es sinnvoll, auch bei der Migräne auf eine gute Zufuhr von Omega-3 Fettsäuren zu achten aus Fisch, Algen oder als Nahrungsergänzung.
Pflanzenstoffe – Mutterkraut
Das Mutterkraut, auch Fieberkraut genannt, ist eine traditionelle Heilpflanze bei Migräne (und Fieber). Die Inhaltsstoffe des Mutterkrauts hemmen Entzündungsreaktionen, die vor allem durch Histamin ausgelöst werden und kann dadurch Migräneattacken vorbeugen.
Ein guter Tipp bei zusätzlicher Übelkeit
Kommt bei Migräne zusätzlich Übelkeit hinzu, arbeitet der Magen nicht mehr ausreichend, um Schmerztabletten oder Migränetherapeutika aufzunehmen. Eine Ingwerwurzel kauen kann die Übelkeit lindern, danach erst die Medikation einnehmen. Alternativ kann man auch auf spezielle Migränemedikamente in Form von im Mund löslichen Tabletten oder einem Nasenspray ausweichen.
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Bei Bedarf fragen Sie in Ihrer Apotheke nach weiteren Informationen!
