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Radio NÖ Apotheken-Tipps
„Radio Niederösterreich am Vormittag“ bringt jeden Mittwoch Rat und Tipps aus der Apotheke! Die Radio-ApothekerInnen werden von Mag. Ulrike Zöchling, Hippolyt-Apotheke St.Pölten, koordiniert.
Aktueller Beitrag
Am 22. November 2023 sprach Mag. pharm. Irina Schwabegger-Wager aus Gmünd über Schlafstörungen
Hier gilt es, besonders im rezeptfreien Bereich das geeignete Präparat mit dem größten Nutzen für die KundInnen auszuwählen, anhand der geschilderten Symptome bzw. rechtzeitig an ärztlichen Rat zu verweisen, z.B. bei organisch bedingter Schlaflosigkeit.
Die meisten Betroffenen klagen, dass sie entweder nicht einschlafen oder durchschlafen können.
Was kann man gegen Schlafstörungen tun?
Verhaltensänderungen können erholsamen Schlaf fördern, das bedeutet, auf gute Schlafhygiene zu achten.
Dazu gehört: eine angenehme Schlafumgebung – dunkel, nicht zu warm, leise, wenn geht bei geöffnetem Fenster – Kaffee, reichliches Essen am Abend und Alkohol am Abend sollte vermieden werden, auf möglichst regelmäßige Schlafenszeiten und nur kurze Mittagsschläfchen achten. Auch Entspannungsbäder oder Einschlafrituale können hier helfen.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend wirksam sind, kann für drei bis vier Wochen medikamentös unterstützt werden, zuerst meistens durch Heilpflanzen .
Pflanzliche Einschlafhilfen – helfen sie?
Pflanzliche Schlafmittel erhöhen die Schlafbereitschaft und beeinflussen im Gegensatz zu chemischen Schlafmitteln die natürlichen Schlafphasen nicht negativ, das bedeutet, der gesunde natürliche Schlaf wird normalisiert, es besteht auch keine Sturzgefahr am nächsten Morgen und die Arzneimittel machen auch bei längerer Anwendung nicht abhängig.
Ausschlaggebend für die Wirkung ist dabei immer die Qualität des Präparates, da die Wirksamkeit auch durch das Herstellungsverfahren beeinflusst wird: mit welchem Mittel wurden die Inhaltsstoffe aus der Pflanze gewonnen, nach welchen Verfahren wurde hergestellt, war es schonend genug? Können die gewonnenen Inhaltsstoffe wirken und sind sie hoch genug dosiert?
Um welche Heilpflanzen geht es hier?
Am besten wirkt die Droge, die am meisten gewöhnungsbedürftig ist, nämlich der Baldrian, der seine schlaffördernde Wirkung wahrscheinlich auch zum Teil über sein ätherische Öl entwickelt. Optimal wirkt er in der Kombination mit Hopfen oder auch oft in Begleitung mit Melisse und Passionsblume, diese sind als Dragee, Tabletten, Sprays oder auch Tropfen erhältlich und natürlich auch als beruhigende Teemischung – nicht nur zum Trinken, sondern auch etwa als Badezusatz am Abend.
Die Wirkung von Heilpflanzen ist dosisabhängig und die volle Wirkung tritt oft erst nach regelmäßiger Einnahme über mindestens ein bis zwei Wochen ein, die Entspannung jedoch wirkt sofort.
Gibt es rezeptfreie Alternativen?
Melatonin wird gerne als das Schlafhormon bezeichnet, wobei es richtigerweise als Dunkelheitshormon bezeichnet werden sollte – ein Hormon bleibt es aber, und es hilft auch nicht gegen alle Formen von Schlafstörungen, da sollte man sich vor der Einnahme wirklich gut beraten lassen. Wichtig ist dabei die korrekte Anwendung: Die Einnahme sollte ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen und nach der letzten Mahlzeit eingenommen werden, und nur dann, wenn dann mindestens 6 Stunden Schlafenzeit möglich sind, sonst riskiert man das man beim Aufstehen noch müde ist. Und bei nächtlichem Aufwachen bitte niemals nachdosieren!
Ebenso Vorsicht vor Überdosierung: Zuviel Melatonin kann u.U. Kopfschmerzen, Übelkeit und Magenprobleme verursachen.
Kann auch Cannabis wirken?
Zu Cannabis gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Untersuchungen, deren Aussagekraft allerdings sehr gering ist, was den Einsatz von Cannabisprodukten im Bereich Schlaf- und Angststörungen sowie Depressionen betrifft – auch wenn das Internet voll ist davon, was Cannabispräparate alles können sollen: Es ist auf keinen Fall das Wunder-Schlafmittel, als das es gerne dargestellt wird.
Ab wann mit Beschwerden zur Ärztin, zum Arzt?
Akute Beschwerden mit einer bekannten Ursache können grundsätzlich im Rahmen der Selbstmedikation behandelt werden, das bedeutet bei Beschwerden wie Nervosität und innerer Unruhe bis zu 2 Wochen, bei Ein- und Durchschlafstörungen bis zu 4 Wochen. Halten die Beschwerden länger an oder verstärken sich, so sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
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Am 15. November 2023 sprach Dr.in Angelika Borger aus Wiener Neustadt über Antibiotika
Was sind Antibiotika?
Antibiotika unterstützen das Abwehrsystem unseres Körpers, indem sie Bakterien entweder abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen. Was sie jedoch nicht tun --> sie bekämpfen keine Viren. Das ist gerade deshalb so wichtig, weil viele Menschen schon bei banalen Erkältungen nach einem Antibiotikum verlangen. Wir wissen aber, dass der Großteil aller Erkältungen mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit viral bedingt ist und somit eine Antibiotikaeinnahme sinnlos ist.
Worauf müssen wir achten, wenn ein Antibiotikum verordnet wurde?
Halten Sie sich stets an die vorgegebenen Einnahmezeiten. Das hilft, im Körper einen gleichmäßigen Wirkstoffspiegel aufzubauen und das ist wiederum wichtig für den Therapieerfolg. Ganz wichtig ist auch darauf zu achten, ob der jeweilige Wirkstoff vor, zum oder nach dem Essen eingenommen werden soll. Nehmen Sie das Medikament stets so lange, wie es der Arzt verordnet hat, auch wenn Sie sich bereits besser fühlen. Eine Besserung der Symptome bedeutet nicht, dass sämtliche Bakterien bereits abgetötet wurden. Übriggebliebene Bakterien können dafür verantwortlich sein, dass die Krankheit erneut ausbricht und/oder sich die Bakterien manifestieren.
Gibt es Medikamente oder Nahrungsmittel, die mit Antibiotika Wechselwirkungen eingehen?
Antibiotika sollten stets mit einem großen Glas Wasser eingenommen werden. Milchprodukte oder Alkohol können die Wirkung beeinflussen. Zu den Milchprodukten zählt neben einem Glas Milch auch das Schluckerl Milch im Kaffee oder auch die Butter oder ein Stück Käse am Brot, die schon in kleinen Mengen die Wirkung des Antibiotikums beeinflussen oder hemmen können. Nach der Medikamenteneinnahme bitte zwei bis drei Stunden warten, bevor Sie Milchprodukte zu sich nehmen. Auch Grapefruitsaft beeinflusst Abbauprozesse in der Leber, wodurch sich die Dosis des entsprechenden Wirkstoffes im Körper massiv erhöht und Vergiftungserscheinungen auftreten können. Wenn Sie Dauermedikamente einnehmen, fragen Sie bitte ebenfalls nach Wechselwirkungen.
Zerstören Antibiotika auch gute Bakterien?
Antibiotika haben die Aufgabe Bakterien abzutöten oder in ihrem Wachstum zu hemmen. Leider bilden sogenannte gute Bakterien, die in der Darm- oder Scheidenflora vorkommen, keine Ausnahme. Dies hat zur Folge, dass man im Zuge einer Antibiotikatherapie unter Durchfall leiden oder Frauen einen Scheidenpilz bekommen können. Daher nehmen sie am besten zusätzlich Probiotika, also gute Bakterienkulturen ein, um die jeweilige Flora zu unterstützen. Bei der Einnahme ist darauf zu achten einen Abstand von 1½ bis 2 Stunden zum Antibiotikum einzuhalten, damit die Probiotika auch wirken können und nicht vom Antibiotikum abgetötet werden.
Warum zeigen immer mehr Antibitika nicht mehr die gewünschte Wirkung?
Viele PatientInnen nehmen Antibiotika zu kurz ein oder reduzieren eigenmächtig die Dosis. Dieser falsche Umgang führt dazu, dass ein Teil der Bakterien am Leben bleibt und sich in weiterer Folge vermehrt. Je häufiger Antibiotika eingenommen werden, umso größer wird der Anteil jener Bakterien, die von einem Antibiotikum nicht mehr bekämpft werden können. Letztendlich entsteht ein resistenter Bakterienstamm, das Antibiotikum kann nicht mehr wirken.
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Am 08. November 2023 sprach Mag.a pharm. Cathrin Taufner-Stich über das Thema: Grippe oder Erkältung?
Wie kommt es zu einer Erkältung?
Im Winter hält man sich vermehrt in geschlossenen Räumen mit einer größeren Anzahl von Menschen auf. Das Immunsystem ist durch die Kälte geschwächt und die Schleimhäute werden durch die trockene Heizungsluft in Mitleidenschaft gezogen.
Das Abkühlen des Körpers im Winter, besonders der Schleimhäute, begünstigt das Eindringen von Krankheitserregern. Zusätzlich trocknet die kalte Luft die Schleimhäute aus, dies schränkt die Funktion des Abwehrsystems ein und begünstigt so eine Ansteckung. Es handelt sich also um eine Infektion der oberen Atemwege, die durch Viren ausgelöst wird. Deswegen ist ein Einsatz von Antibiotika nicht sinnvoll. Meist tritt die Erkältung im Herbst oder im Winter auf. Die Erreger werden durch Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen.
Bei der Tröpfcheninfektion werden die Tröpfchen über die Luft, zum Beispiel beim Husten oder Niesen, weitergetragen. Die Schmierinfektion erfolgt durch den direkten Kontakt mit Erkrankten oder über kontaminierte Gegenstände wie z.B. einemTürgriff.
Die Inkubationszeit beträgt bei Erkältungsviren ca. 1 bis 3 Tage. Die Erkältungssymptome können 3 bis 10 Tage bestehen bleiben.
Welche Symptome sind typisch für eine Erkältung?
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Halsschmerzen
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Husten
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Schnupfen
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Heiserkeit
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Kopfschmerzen
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Müdigkeit und Abgeschlagenheit
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Fieber
Was ist nun die echte Grippe oder Influenza?
Die Influenza oder echte Grippe wird durch Grippeviren ausgelöst und ist eine akute Krankheit der Atemwege. In den Wintermonaten kommt es zur Ausbreitung von Grippewellen in unterschiedlicher Intensität und Schwere. Durch die ständige Veränderung der Viren kommt es häufig zu neuen Varianten, welche eine jährliche Anpassung des Impfstoffes zur Folge hat.
Influenzaviren werden in erster Linie durch Tröpfchen in der Atemluft beim Husten, Niesen, Sprechen übertragen. Aber auch eine Verbreitung über Hände oder Gegenstände, die mit virushaltigem Sekret in Berührung gekommen sind, ist möglich. Bei Berührung von Nase, Auge oder Mund können Grippeviren über die Schleimhäute in den Organismus eindringen.
Kinder spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung und Verbreitung.
Ein milder Verlauf dauert meist 5-7 Tage. Die häufigste Komplikation ist die Lungenentzündung, die besonders für ältere Menschen bedrohlich werden kann. Bei Kindern können sich Mittelohrentzündungen entwickeln.
Erste Anzeichen einer Grippe machen sich bereits relativ schnell nach ein bis zwei Tagen bemerkbar. Bereits am Tag vor Beginn der Beschwerden und bis etwa eine Woche nach dem ersten Auftreten der ersten Krankheitszeichen können Erkrankte ansteckend sein.
Der Kontakt sollte bei Krankheitsanzeichen zu Säuglingen, Kleinkindern, Schwangeren, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gemieden werden. Eine Impfung bietet den besten Schutz gegen Grippe, diese sollte jährlich im Oktober oder November verabreicht werden.
Typische Symptome:
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Plötzlich einsetzendes starkes Krankheitsgefühl
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Hohes Fieber
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Trockener Husten
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Starke Kopf- und Halsschmerzen
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Glieder- und Muskelschmerzen
Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?
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Abstand halten mind. 2 Meter
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Tragen einer Schutzmaske
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Reduktion von Kontakten
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Soziale Kontakte ins Freie verlegen
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Gründliches Händewaschen
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Meiden von Großveranstaltungen
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Regelmäßiges Lüften
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Grippeimpfung
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Am 25.Oktober 2023 sprach Mag. pharm. Dieter Kröner aus Pernitz über Heilmoor für Magen und Gelenke
Sodbrennen ist eine brennende und schmerzhafte Empfindung hinter dem Brustbein und wird durch den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre verursacht. Besonders in liegender Position wird dieser Rücklauf begünstigt.
Heilmoor kann hier z.B. besonders gut eingesetzt werden. Es bindet einen Überschuss an Magensäure, trägt dazu bei, Sodbrennen zu lindern und regt den Stoffwechsel an.
Woher kommen eigentlich Heilmoore?
Heilmoore entstanden in der Eiszeit durch Stapelung von Pflanzenresten, welche durch Ausschluss von Sauerstoff nicht vollständig verrottet sind. Bestimmte Kriterien müssen für ein Heilmoor erfüllt sein:
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Gehalt an organischen und anorganischen Bestandteilen
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Gehalt an Huminsäuren
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pH-Wert, - hohes Wärmehaltevermögen
Inhaltsstoffe und Wirkungen des Heilmoors sind äußerst vielfältig
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Darmsanierung
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Erhaltung des Immunsystems und einer guten Magen- Darmfunktion
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Regulation des Säure-Basen-Haushaltes
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Mineralstoffe, Spurenelemente, bis zu 350 verschiedene Heilkräuter und Pflanzen sind enthalten, trotzdem treten nur sehr selten allergische Reaktionen auf, auch bei sensiblen Allergikern und eine hohe Konzentration an Huminsäuren: Diese wirken antientzündlich, regenerativ, antimikrobiell, schmerzstillend und sogar hormonell regulierend!
Was beinhaltet Heilmoor weiters?
Z.B. sind Kieselsäure, Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium, Zink, Kupfer, Chrom und Molybdän enthalten. Auch Eisen ist dabei, das zu einer normalen Funktion des Immunsystems beiträgt, weil es auch die Sauerstoffversorgung verbessert. Eine kurmäßige Einnahme von bis zu drei Monaten ist zu empfehlen, um den regenerativen Effekt z.B. auf die Darmschleimhaut voll auszuschöpfen: 2 x tgl 1 Esslöffel Trinkmoor in 1/8 Wasser
Können Heilmoore den Darm beruhigen?
Gastritis, Magen- und Zwöffingerdarmgeschwüre, Darmdivertikel und chronischer Durchfall können somit mit Moor unterstützend behandelt werden. Durch die adstringierende (zusammenziehende) Wirkung wird die Aufnahme von Giftstoffen zusätzlich vermindert. Der Darm ist die Wurzel der Gesundheit. Als größte Kontaktfläche des Körpers mit der Außenwelt (innere Oberfläche bis 500 m²) spielt sich hier immunologisch einiges ab. Durch die Zusammenhänge mit der Psyche, dem Nerven- und Hormonsystem und andern Organen wird die Regeneration dieser Bereiche durch das Moor äußerst günstig beeinflusst. Stark mit beeinflussend auf die Wirkung ist auch, wie sehr man Lebensgewohnheiten verändert, insbesondere die Ernährung. Heilmoor unterstützt auch den Aufbau schöner Haut, vollem Haar und festen Fingernägeln.
Kann man es auch für schmerzende Gelenke einsetzen?
Heute wird Moor nicht nur bei Rheumaschmerzen sehr gerne eingesetzt, sondern hat darüber hinaus weitere Anwendungsgebiete erobert. Insgesamt wird das Naturmoor in der Therapie sämtlicher Gelenk- und Muskelbeschwerden sowie Erkrankungen des Bewegungsapparats (u.a. Arthrose, Osteoporose) eingesetzt.
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In der Radiosendung am 18. Oktober 2023 sprach Mag. Pharm. Gilbert Zinsler aus Horn über Omega-3-Fettsäuren in Fischölen
Wofür werden Fischöle verwendet?
Omega-3-Fettsäuren im Fischöl spielen eine wichtige Rolle in unserem Organismus. Sie werden zum Aufbau der Zellmembranen benötigt. Sie halten unser Nervensystem gesund, sind gut fürs Herz-Kreislauf-System und schützen das Herz, bzw. sind blutgerinnungshemmend, stoppen chronische Entzündungsprozesse und reduzieren so Arthrose- und Arthritis Schmerzen. Bei Kindern sorgen sie für eine optimale Entwicklung des Gehirns, erhöhen die Konzentrationsfähigkeit, verhindern bei älteren Menschen Demenz und vieles mehr. Ein wichtiger Punkt ist auch die Verbesserung bei depressiven Verstimmungen.
Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Fischölen?
Maßstab für die Qualität ist die Konzentration der Omega-3-Fettsäuren in verschiedenen Fischölen. Je niedriger diese ist, desto mehr Kapseln z.B. müssen eingenommen werden. Besonders reichlich sind die wichtigen Bestandteile EPA und DHA in fetten Kaltwasser-Meeresfischen enthalten (Lachs, Hering, Makrele, Sardelle). Jedenfalls sollte auf Fischöl aus nachhaltigem Fischfang aus den unbelasteten Gewässern und auf eine garantierte Reinheit, d.h. Prüfung auf Schadstoffe (Schwermetalle) geachtet werden. Der meiste Lachs kommt heute aus Fischfarmen und ist oft mit Antibiotika im Futter belastet. Die beste Qualität in höherer Konzentration ist in winzigen Krebstierchen aus kalten Gewässern, dem sogenannten Krill enthalten. Krillöl hat die geringste Umweltbelastung und ist besser verträglich und hat keinem störenden Geschmack.
Wie soll man Fischöle einnehmen?
Fischöle gibt es in guter Qualität in flüssiger Form meist mit Zitronengeschmack, oder als geruchlose Kapseln in der Apotheke. Omega-3-Fettsäuren sollten zu den Mahlzeiten über den Tag verteilt eingenommen werden. Nur eine langfristige und regelmäßige Einnahme ist sinnvoll! Der therapeutische Dosierungsbereich liegt bei etwa 30 bis 40 mg/kg Körpergewicht. Dh. an sollte jedenfalls auf eine entsprechende Konzentration achten. Fischölkapseln, die zu gering dosiert sind – oft aus dem Supermarkt – sind sinnlos. Generell wird die Kombination mit Antioxidanzien, z.B. Vitamin E, oder Coenzym Q10 empfohlen.
Die Präparate werden meist sehr gut vertragen. Manchmal kann es zu Fischgeschmack beim Aufstoßen kommen. Bedacht muss werden, dass die Blutgerinnungszeit verlängert sein kann. Bei akuten bis chronischen Leberbeschwerden, Gallenblasenentzündungen und Beschwerden der Bauchspeicheldrüse sollten Fischölkapseln vorsichtshalber nicht eingenommen werden.
Gibt es auch vegane Alternativen zu Fischöl?
Bei veganer oder vegetarischer Ernährung ist die Aufnahme der wichtigsten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA meist deutlich erschwert. Das Risiko einer Unterversorgung besteht. Häufig wird als pflanzliche Alternative Hanf- und Leinöl, oder Chiasamen empfohlen. Doch Achtung: In diesen ist hauptsächlich die kurzkettige Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure enthalten, die im Körper kaum in EPA und DHA umgewandelt werden kann. Genau diese langkettigen EPA- und DHA-Fettsäuren sind es aber erst, die für die positiven Prozesse im Körper sorgen. Eine Alternative ist hier aus einer nachhaltig kultivierten Mikroalge Schizochytrium sp. hergestelltes Algenöl.
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In der Radiosendung am 11. Oktober 2023 sprach Mag. Pharm. Andreas Gentzsch über Nährstoffe für die Augen
Die Gesundheit unserer Augen ist die Voraussetzung, die Sehkraft bis ins hohe Alter zu erhalten. Daher ist es wichtig, regelmäßig den Augendruck, eine Fehlsichtigkeit und andere Parameter untersuchen zu lassen. Unser tägliches Leben ist geprägt von Bildschirmen, Displays und grelle Lichtern, welche unsere Augen sehr stark belasten. Wohlstandskrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck stellen ebenfalls ein Risiko für eine Beeinträchtigung der Sehkraft dar.
Mit zunehmendem Alter verändern sich die Augen. Auch die Linse verliert an Flexibilität und kann nicht mehr ausreichend „scharf stellen“ und die anhängenden Muskeln, die für das Nah- und Fernsehen die Linse strecken und stauchen, ermüden. So stellt sich im Alter von 40 bis 60 Jahren die sogenannte Altersweitsichtigkeit ein.
Zum Teil sind aber auch Medikamente oder hormonelle Störungen der Grund für die nachlassende Sehkraft: Rauch, Staub und trockene Büroluft fördern das Abreißen des Tränenfilms. Bildschirmarbeit und konzentriertes Betrachten z.B. des Handies lassen das Auge den befeuchteten Lidschlag vergessen.
Eine häufige Ursache für schlechtere Sehkraft im Alter ist eine schlechte Durchblutung der Makula (Netzhaut). Die Makula ist das am stärksten durchblutete Organ des Körpers. Bei Durchblutungsstörungen tritt zuerst ein Mangel im Auge ein und anschließend verkümmert dieser Ort des schärfsten Sehens.
Wichtig ist daher, ausreichend Ruhephasen einzulegen, viel frische Luft und eine Augen-bewusste Ernährung. Denn bestimmte Nährstoffe, die auch in speziellen Präparaten aus der Apotheke enthalten sind, können einen wertvollen Beitrag zur Augengesundheit leisten.
Vitamin A und Betacarotin
Vitamine A und Betacarotin sind wichtig für das Hell-Dunkel-Sehen, da sie Rohstoffe für Nervenzellen auf unserer Netzhaut sind. Ein Mangel kann dazu führen, dass wir nachts weniger erkennen können (Nachtblindheit). Betacarotine stecken vor allem in Pflanzen mit kräftigen rotorangen Farben: Karotten, Paprika, aber auch in grünen Lebensmitteln wie Feldsalat, Spinat und Brokkoli.
Vitamin C und Vitamin E
Wie im übrigen Körper, so entstehen auch im Auge sogenannte "freie Radikale“, die die empfindlichen Sehzellen schädigen können. Die aggressiven Moleküle bilden sich während Stoffwechselprozessen und durch den Einfluss von UV-Strahlen, denen die Augen besonders stark ausgesetzt sind. Die Vitamine C und E schützen die Augen vor ihnen. Gute Vitamin-C-Lieferanten sind Zitrusfrüchte, Paprika oder Kiwis. Vitamin E ist u.a. in Pflanzenölen (z.B. Weizenkeimöl) und Nüssen enthalten.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Bestandteile der Nervenzellen, aber auch der Netzhaut. Ist das Auge gut damit versorgt, kann auch das vor einer altersbedingten Makuladegeneration schützen. Auch wer unter trockenen Augen leidet, kann von Omega-3-Fettsäuren profitieren. Sie kommen vor allem in Seefischsorten vor.
Wasser
Die billigste und effektivste Medizin für viele Beschwerden ist das Trinken einer ausreichenden Menge Wasser am Tag. Damit kann man zu wenig Tränenflüssigkeit ausgleichen und trockene Augen vorbeugen.
Was bewirkt ein Augengel oder eine -salbe über Nacht?
Häufig leiden Personen mit trockenen Augen insbesondere nach dem Aufwachen unter Beschwerden. Da die Augen im Schlaf weniger Tränenflüssigkeit produzieren, fehlt am Morgen der benetzende Tränenfilm. Die Augenlider können verkleben und Verkrustungen am Lidrand zurückbleiben, die beim Lidschlag am Morgen reiben und schmerzhafte Beschwerden verursachen. Durch die Anwendung von Vitaminhaltigen Salben am Vorabend kann vorgebeugt werden. Dadurch können die Augen sich nachhaltig regenerieren und ihre Feuchtigkeit zurück erlangen.
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In der Radiosendung am 4. Oktober 2023 sprach Mag.a Pharm. Ulrike Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St.Pölten über Haare pflegen und stärken
Haare haben große Bedeutung als Schönheitsmerkmal und als ein Zeichen für Gesundheit, wie auch die beliebten Sprichwörter zeigen: „Sich mit Haut und Haar verlieben“ oder „Mit Haut und Haar gefressen werden“.
Der Sommer hat auch heuer wieder mit Sonne, Chlor und Salz unseren Haaren zugesetzt und jetzt ist die beste Zeit für eine gute Pflege und Regeneration. Dafür ist es gut, etwas mehr zum Thema Haar zu wissen.
Was ist ein Haar und wie ist es aufgebaut?
Ein Haar ist ein Hautanhangsgebilde, ein langer Hornfaden, der auf der menschlichen Haut bzw. Haut von Säugetieren wächst; das Haar besteht aus Proteinen, also Eiweißkörpern, Fettsubstanzen, Farbpigmenten, Mineralstoffen und Wasser. Ebenso die Nägel und die Haut.
Bei „Haare“ denken wir zuallererst an die Kopfhaare, erst dann an Körperhaare oder Barthaare, obwohl die Haut des menschlichen Körpers wie bei allen Säugetieren fast durchwegs behaart ist - mit wenigen Ausnahmen wie z.B. Handflächen und Fußsohlen – und außer den Schleimhäuten, die sind immer unbehaart.
Jeder Mensch hat zwischen 100.000 und 150.000 Kopfhaare, die ständig nachwachsen, und auch ausfallen – Haarausfall wird kritisch bei mehr als 100 Haaren pro Tag. Und gepflegt werden wollen bzw. sollen, um zu wachsen und zu glänzen. Und zwar Pflege von außen und von innen!
Was ist bei der Pflege von außen zu beachten?
Haar braucht Feuchtigkeit und Pflegestoffe. Das erreichen Sie mit speziellen Shampoos, einer Maske für Haar und Kopfhaut, einer Kurpackung oder Lotion. Duschgels eignen sich nur vorübergehend zur Reinigung und Pflege, und das nur bei normalem Haar oder sehr wenig Haarpracht; Babyshampoos pflegen gut, aber reinigen kaum, weil Babys noch keine Schweißdrüsen haben und wenig schwitzen.
Malvenshampoo: Malve oder Käsepappel haben viele Schleimstoffe. Hier nutzt man die schützende Wirkung dieser Schleimstoffe. In Haarshampoos und Haarspülungen findet es Einsatz für feines Haar, das Volumen braucht und oft gewaschen wird; es ist mild und brennt nicht in den Augen und eignet sich so ideal für Kinder; der pH-Wert liegt bei 5,6; so schützen diese Schleimstoffe Kopfhaut und Haare.
Blondiertes oder graues Haar ist oft empfindlicher und braucht Schutz: ein Shampoo mit Salbeizusatz verbessert die Haarstruktur und neutralisiert gelbe Verfärbungen.
Schuppen: Bei trockenen Schuppen, die rieseln, helfen als Zusatz die milden Schleimstoffe des Huflattichs und Klettenwurzel, welche auch antiseptisch wirken.
Fettige Schuppen sind größer, ölig und kleben an Haaren und Kopfhaut, oft begleitet von Rötung und Juckreiz: hier bewährt sich ein Weidenrindenshampoo mit Lavendel-, Rosmarin- und Thymianöl, das die Kopfhautfunktionen reguliert und gleichzeitig vor Kopflausbefall schützt.
Läuse-Alarm gibt es wie jedes Jahr zu Schulbeginn: vorbeugend 2 x wöchentlich mit Weidenrindenshampoo gewaschen oder akut mit einem speziellen Lausshampoo mit natürlichen Wirkstoffen, ohne chemische Insektizide, reduzieren Juckreiz und Rötung.
Und wie können wir die Haare von innen stärken?
Mit gesunder Lebensweise (frisch, regional, saisonal) und optimaler Nährstoffversorgung wie Vitamine und Mineralstoffe stärken Sie Ihr Haar von innen für Kraft, Glanz und Elastizität:
Vitamine B-Komplex, besonders B1 und B5 spielen bei der Zellteilung, also auch der Bildung von neuen Haarzellen, eine wichtige Rolle.
Biotin ist essentiell für die Bildung der Hornsubstanz Keratin und trägt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haut, Haaren und Fingernägeln bei.
Aber auch die Aminosäure L-Cystein als Hauptbestandteil des Haarkeratins ist entscheidend für die Haarstruktur und -qualität verantwortlich.
Zink spielt eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel von L-Cystein, der wichtigsten Aminosäure für den Haaraufbau.
Vitamin C schützt vor freien Radikalen und bewahrt so vor vorzeitiger Hautalterung.
Schüssler Salze versorgen die Zellen mit Nährstoffen, sog. „Betriebsstoffen“.
Sie können aufgelöst als Haarwasser aufgesprüht werden und über den Tag verteilt eingenommen werden: je nach Problem können hier 1,5,8,9,11,21 helfen. Gerne helfen wir Ihnen dabei mit unserer Beratung!
Und jetzt das Wichtigste: Geduld! Ein Haar wächst 0,3 mm pro Tag……
Ein Haarzyklus dauert 2 – 4 Monate - alle Präparate benötigen deshalb mindestens zwei Monate, bevor überhaupt eine Besserung möglich ist, da ein neuwachsendes Haar diese Zeit benötigt, um durch die Haut zu wachsen.
Ihr Einsatz lohnt sich: zusätzlich gibt es als spürbaren Erfolg ein verbessertes Hautbild und kräftige Nägel!
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Bei Bedarf fragen Sie in Ihrer Apotheke nach weiteren Informationen!