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Unsere Apothekerinnen im Radio NÖ
„Radio Niederösterreich am Vormittag“ bringt jeden Mittwoch Vormittag Rat und Tipps aus der Apotheke! Die Radio-ApothekerInnen werden von Mag. Ulrike Zöchling, Hippolyt-Apotheke St.Pölten, koordiniert.
Radiobeiträge können Sie bei uns in der Apotheke auch ausgedruckt zum Nachlesen bekommen!
Am 05. Februar 2025 sprach Mag. pharm. Gertrude Kölbl aus Deutsch-Wagram über "Alte Hausmittel: Wickel"
Wickel sind bewährte Hausmittel, die bei den verschiedensten Erkrankungen Symptome lindern und schulmedizinische Therapien unterstützen können. Wickel, Wasser und entsprechende Zusätze, wie zum Beispiel ätherische Öle, Heilerde, Topfen oder Leinsamen dienen der Gesunderhaltung, unterstützen den Körper im Umgang mit Stress und Krankheit und sind für Jung und Alt gleichermaßen geeignet.
Wichtige Grundregeln:
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Kalte Wickel gehören nicht auf kalte Haut
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Jede Anwendung muss angenehm sein!
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Die Temperatur für feuchtwarme Wickel sollte bei Kindern ca. 1 bis 3 Grad unter ihrer Körpertemperatur sein. Bei Erwachsenen kann sie bis zu 10 Grad darunter liegen. Das ist insbesondere bei fiebersenkenden Wickeln zu beachten.
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Wärmeentziehende Wickel dürfen nicht bei Frösteln oder im Fieberanstieg angewendet werden.
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Bei Säuglingen unter sechs Monaten sollte man bei Fieber auf Wadenwickel verzichten. Es besteht nämlich die Gefahr, dass der Säugling zu sehr auskühlt. Es gibt aber die Möglichkeit feuchte Pulswickel anzuwenden.
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Wickel sollte man nicht direkt vor oder nach einer Mahlzeit anwenden (Ausnahmen sind die Anwendung bei Verdauungsstörungen und bei Blähungen)
Aufbau und korrektes Anlegen von Wickel
Wickel bestehen in der Regel aus 3 Lagen:
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Einem Innentuch aus Leinen oder Baumwolle (zum Beispiel eine Stoffwindel)
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Einem Zwischentuch etwas größer als das Innentuch aus Baumwolle. Es unterstützt das Trocknungsverhalten und schützt das Außentuch vor Verschmutzung.
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Einem Außentuch etwas größer als das Zwischentuch aus Baumwollmolton, Seide oder Wolle. Es fixiert den Wickel und wirkt wärmend und isolierend. Nie mit Plastik abdecken!
Bei der Auswahl der Wickelmaterialien sollte man atmungsaktive Produkte idealerweise Naturfasern verwenden. Im Handel gibt es bereits fertige Wickel und Wickelsets die aus den benötigten 3 Wickeltüchern bestehen und dadurch unkompliziert anzuwenden sind.
Wickel kalt, warm, trocken oder feucht?
Wickel können trocken oder feucht, kalt oder warm angewendet und mit vielfältigen Zusätzen ergänzt werden. Viele bewährte Zusätze aus der Hausapotheke sind geeignet, aber nicht alle Gerüche begeistern die Nase. In vielen Fälle ist dann eine Kombination mit ätherischen Ölen eine wunderbare Erweiterung. Topfen, Heilerde, Essig, Leinsamen, Meersalz oder Zwiebeln können bestens mit ätherischen Ölen wie Zitrone, Cajeput, Lavendel oder Thymian bereichert werden.
Praktische Anwendungsbeispiele
Bienenwachswickel: Das ist genau genommen eine Auflage, die bereits bei sehr kleinen Kindern, aber auch bei Schwerkranken angewendet werden kann. Die fertige Kompresse ist in Apotheken oder im Fachhandel erhältlich und kann 3 bis 5 Mal wiederverwendet werden. Die Bienenwachsplatte wird behutsam mit Hilfe eines Föns auf Körpertemperatur erwärmt und dann direkt auf die Haut gelegt. Mit einem Baumwolltuch und dem Schafwollkissen mit Hilfe eines T-Shirts wird die Platte befestigt. Die Dauer der Anwendung ca. 45 Minuten oder aber die ganze Nacht. Die körpereigene Wärme wird gestaut und die darunter liegende Muskulatur wird auf milde Art gelockert und entspannt.
Topfenwickel: Kann man kalt oder warm anwenden. Die körperwarme Anwendung hilft bei Husten, Bronchitis, Halsschmerzen und Heiserkeit, die kalte Anwendung bei akuten Entzündungen und Schwellungen, Insektenstichen, Sonnenbrand, Gelenksentzündungen und Sportverletzungen. Zur Linderung von Juckreiz und Schwellungen kann ätherisches Lavendelöl beigegeben werden. Man nimmt den Topfen und verrührt ihn gut mit 3 bis 4 Tropfen Lavendelöl, streicht ihn auf ein Tuch und mit einem zweiten Tuch oder Verbandmull wird er abgedeckt (Vorsicht bei Neurodermitikern und Kuhmilchallergikern).
Leberwickel: Können mit unterschiedlichsten Temperaturen und Wickelzusätzen gemacht werden. Der Behandelte entscheidet sich je nach Vorliebe für Wärme oder Kälte und für einen ihm angenehmen Duft. Der Leberwickel wird möglichst dicht über der Leber (rechter Oberbauch, unterhalb des Zwerchfells) angelegt und straff mit Zwischen und Außentuch befestigt. Man kann den Leberwickel auch mit einem engen Baumwollshirt befestigen. Der Wickel wird bis zu einer Stunde, aber auch länger angelegt, wenn der Wickel als angenehm empfunden wird. Ganz wichtig bei diesem Wickel ist aber die Nachtruhe. Durch einen Leberwickel können im Organ gespeicherte Giftstoffe ausgeschieden werden und die Durchblutung wird angeregt.
Zwiebelwickel bei Ohrenschmerzen: 0,5 bis 1 cm dicke Zwiebelscheiben werden mit einem scharfen Messer leicht angeritzt, in einen Baumwollstoff zu einem kleinen Päckchen eingeschlagen, das Zwiebelpäckchen wird über Wasserdampf leicht erwärmt. Erst wird das Zwiebelpäckchen und dann Heilwolle aufs Ohr gelegt und mit einer Haube oder mit einem Stirnband fixiert. Dauer ca. 30 Minuten bis 2 Stunden. Der Zwiebelgeruch ist sehr intensiv daher sollten nasenempfindliche Personen bei der Erstanwendung nur eine kleine Menge Zwiebel verwenden. Wer möchte, kann mit 1 bis 2 Tropfen Lavendel den Duft der Zwiebel etwas abmildern.
Feuchter Pulswickel: Pulswickel sind nicht nur sehr gut verträglich und kreislaufschonend, sie können ganz nach aktuellem individuellem Bedürfnis aktivierend und erfrischend oder doch entspannend und einschlaffördernd wirken. Die Pulswickel werden feucht, kühl angelegt. Dazu wird das Innentuch mit ca. 25 bis 30 Grad kühlem Wasser, nach Belieben mit Zusatz von einem ätherischen Öl oder einer Aromamischung getränkt, ausgewrungen und dann straff um jedes Handgelenk gewickelt. Es folgt dann das Zwischentuch und danach das Außentuch, das straff aber nicht zu eng fixiert wird. Nach ca. 15 Minuten beginnen die Pulswickel zu trocknen, man kann sie aber auch länger belassen.
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Am 29. Januar 2025 sprach Mag. pharm. Dieter Kröner aus Pernitz über "Vorbereitung für den Wintersport"
Mit der richtigen Vorbereitung kann man das Verletzungsrisiko minimieren. Z.B. vor dem Skiurlaub
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Seilspringen
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Liegestütze
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Einfach in die Abfahrtshocke gehen: für Rücken und Oberschenkelmuskulatur
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Auf den Lift verzichten und die Treppe benutzen.
Was ist direkt vor dem Skifahren zu beachten?
Ganz wichtig ist vor Beginn eines Skitages das Aufwärmen.
Hierdurch wird die Muskulatur besser durchblutet, die verkürzten Muskeln werden auch entsprechend elastischer.
Entweder die Arme und Beine kreisen, oder einfach aus dem Stand springen- idealerweise noch ohne Skischuhe.
Was ist nach einem Sporttag im Winter empfehlenswert?
Eine heiße Dusche nach der Regeneration bringt wieder frische Kräfte für den neuen Sporttag. Ebenso natürlich ein Saunabesuch.
Wenn man in der Früh duscht, einfach ein paar Mal den Wasserhahn – nach Kneipp - abwechselnd auf warm und kalt stellen, das bringt den Kreislauf in Schwung.
Eine gesunde Ernährung ist wichtig
Trinken Sie vor und nach dem Sport ausreichend. Um den Verbrauch an Elektrolyten über den Schweiß (Kalium, Natrium) wieder auszugleichen, eignet sich z. B. Apfelsaft gespritzt sehr gut (Verhältnis Apfelsaft : Wasser = 1:3). Ältere Menschen sollten hochwertiges Eiweiß essen, um die Muskulatur optimal zu stärken. Nahrungsquellen: mageres Fleisch, (See)Fisch, Eier, fettarme Milch und Milchprodukte, Sojaprodukte, Bohnen, Linsen, Kartoffeln. Ballaststoffhaltige Lebensmittel (Vollwert-Nudeln, -Brot, -Reis, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse) sollten, vor allem wegen ihres höheren Sättigungseffekts und der geringeren Beeinflussung des Blutzuckers, anstelle von kohlehydratreicher Mahlzeit eingenommen werden.
Basenpulver beim Sport: Basenpulver hilft, überschüssige Säuren abzubauen und erhöht dadurch die Leistungsfähigkeit nachweislich. Kalium ist wichtig für den Elektrolythaushalt in den Zellen und für die Funktion der Muskeln. Calcium ist nicht nur für den Aufbau von Knochen und Zähnen, sondern auf für den gesamten Stoffwechsel im Körper notwendig. Magnesium ist für eine normale Muskelfunktion und für den Energiestoffwechsel unerlässlich.
Erste Hilfe bei leichteren Verletzungen, wenn wirklich mal was passiert!
Muskelkater: hier eher wärmende, durchblutungsfördernde Salben oder Einreibungen mit z.B. Cayennepfefferextrakt auftragen
Zerrungen: eher kühlende Sportgele auch in Verbindung mit entsprechenden Kühlpackungen auftragen, da oft geschwollen.
Skidaumen: Daumenmuskulatur gezerrt, kann sehr schmerzhaft sein, Ruhestellung!, kühlende Gels auftragen und je nach Schwere Arzt aufsuchen
Kleine Apotheke für den Winterurlaub sollte zusätzlich noch beinhalten?
Neben SportGelen oder –salben: ev Eisspray
Schmerzstillende, abschwellende Tabletten
Für blutende Schürf- o. Schnittwunden: Desinfektionsmittel, Wundnahtstreifen
Blasenpflaster, Elastische Binde, Sonnenschutz
Erleichterung im Winter durch Ätherische Öle:
Arnika und Eukalyptus: Vorbereitung und Erholung beim Sport oder nach intensiver Bewegung, hervorragend auch für Massagen zur Muskellockerung geeignet.
Lavendel und Melissenöl: Alltägliche Anspannungen werden gemildert, haben beruhigende Wirkung und der Schlaf wird gefördert, bringen Energie zurück!
Raumsprays mit ätherischen Ölen (z.B.Citronella): desinfizieren verkeimte Atemluft, Stress wird abgebaut und Atemwegserkrankungen werden in der Übertragung deutlich dezimiert. Auch z.B. auf ein Taschentuch sprühen und dann neben den Kopfpolster legen.
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Am 22. Januar 2025 sprach Mag. pharm. Mag. Dr. Angelika Borger aus Wiener Neustadt aus über "Wie man die männliche Haut pflegt"
Die Haut der Männer besitzt weit mehr Talgdrüsen als jene der Frauen. Diese Talgproduktion wird vor allem durch männliche Hormone gesteuert. Morgens und abends sollte das Gesicht gut gereinigt werden, um den übermäßigen Talg zu entfernen. Um den Säureschutzmantel der Haut nicht zu zerstören, empfehle ich, zu seifenfreien, möglichst pH-neutralen Produkten zu greifen.
Besonders sollten Männer auf fettfreie Texturen achten, die gut einziehen und Feuchtigkeit spenden. Beliebte Inhaltsstoffe wären die altbekannte Hyaluronsäure oder Ceramide als Feuchtigkeitsspender und Vitamin A und E zur Regeneration der Haut.
Bartöl pflegt auch die Haut darunter
Wer sich einen Bart wachsen lässt, um Zeit beim Rasieren zu sparen, hat auf die Bartpflege vergessen. Das Barthaar benötigt Nährstoffe, damit es schön glänzt. Und auch die Haut unter dem Bart profitiert von der Zuwendung.
Unter dem Bart ist die Haut meist trocken, was zu lästigem Juckreiz führen kann. Empfehlung: als Grundlage Öle wie ein Mandel-, Jojoba- oder Kokosöl.
Tipps fürs Rasieren
Durch eine regelmäßige Rasur wird die Haut zusätzlich beansprucht und gereizt. Die Verwendung eines Rasierschaums oder Rasiergels kann die Barthaare aufweichen und die Gleitfähigkeit des Rasierers verbessern. Dadurch wird die Haut weniger gereizt, auch wenn eine mechanische Reizung nicht verhindert werden kann.
Ganz wichtig ist es, scharfe Klingen zu verwenden, damit die Haut nicht zu sehr beansprucht wird. Um die Haut nach der Rasur wieder geschmeidig zu machen. Empfehlung: beruhigende Aftershave-Lotions.
Auf den gesunden Lebensstil kommt es an
Männerhaut ist robuster und resistenter, was Umweltbelastungen wie Sonne anbelangt. Ab den späten Dreißigern entstehen Falten. Vorbeugen kann man diesen vor allem mit ausreichendem Schlaf, gesunder Ernährung und dem Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum.
Neben einer konsequenten Feuchtigkeitspflege soll auch Mann nicht vergessen, einen Sonnenschutz aufzutragen – auch im Winter.
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Am 15. Januar 2025 sprach Mag. pharm. Gilbert Zinsler aus Horn über "Tipps bei verstopfter Nase"
Wir kennen dies alle von einer Verkühlung: Eine verstopfte Nase kommt sehr häufig bei Erkältungen vor. Der klassische Schnupfen ist letztendlich eine Virusinfektion. Das Atmen kann aber auch erschwert sein, durch eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder vor allem durch eine Allergie (allergische Rhinitis). Jetzt im Winter muss man da zum Beispiel an Hausstaubmilben denken. Nasenpolypen (gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut) oder eine Verkrümmung der Nasenscheidewand könnten andere Ursachen sein.
Um bei Schnupfen mit verstopfter Nase wieder frei durchatmen zu können, haben sich abschwellende Nasensprays bewährt. Diese Nasensprays enthalten verschiedene Wirkstoffe, die alle die Blutgefäße verengen und dadurch abschwellend wirken. Die Nase wird so schnell und langanhaltend befreit und das Atmen fällt wieder leichter. Manche Nasensprays enthalten zusätzlich Dexpanthenol. Dies ist eine Vorstufe des Vitamins Pantothensäure (Vitamin B5), die sich durch wundheilungsfördernde Eigenschaften auszeichnet. Es schützt so die angegriffene Nasenschleimhaut und sorgt außerdem dafür, dass Sie den Schnupfen schneller loswerden.
Nasensprays statt -tropfen
Abschwellende Nasensprays oder -tropfen wirken sehr schnell. Sie sorgen kurzfristig für eine bessere Nasenatmung und können dadurch helfen, nachts besser zu schlafen. Generell sollte man Nasensprays gegenüber Nasentropfen den Vorzug geben, da sich der Spray besser auf der ganzen Nasenschleimhaut verteilt. Diese abschwellenden Nasensprays sollten nur über wenige Tage angewendet werden.
Denn sie können auch eine gegenteilige Wirkung haben: Schon wenige Stunden nach der Anwendung kann die Schleimhaut der Nase wieder stark anschwellen, da die Schleimhäute sich gewöhnen schnell an das Medikament gewöhnen. Dieser Effekt wird umso stärker, je häufiger man das Nasenspray anwendet: Ein Dauerschnupfen entsteht und mit der Zeit verlangen die Schleimhäute eine immer höhere Dosis des Nasensprays, um wieder abzuschwellen: Ein Teufelskreislauf.
Medikamente und pflanzliche Alternativen
Medikamente zum Einnehmen können ebenfalls dazu beitragen, dass die Schleimhäute in der Nase und den Nasennebenhöhlen abschwellen. Meist sind diese klassischen Grippemedikamente sogenannte Kombinationspräparate, die einen abschwellenden und einen schmerzlindernden Wirkstoff enthalten, um gleichzeitig auftretende Symptome wie Schnupfen, Schmerzen und Fieber zu behandeln. Alle diese abschwellenden Medikamente sollten nicht bei erhöhtem Blutdruck angewandt werden, weil durch die gefäßverengende Wirkung der Blutdruck gesteigert werden kann.
Es gibt aber auch pflanzliche Alternativen, die diese Nebenwirkungen nicht entfalten. Sie enthalten oft Rutin, das gefäßabdichtend und entzündungshemmend wirkt – somit wie ein natürliches Antihistaminikum wirkt – oder auch Sauerampfer und Buchweizenextrakt, der wundheilungsfördernd im Haut- und Schleimhautbereich wirkt und Fließschnupfen durch seine schleimhautabschwellende Wirkung bekämpft.
Hausmittel für „Schnupfnasen“
Hausmittel gegen eine Erkältung mit Schnupfen sind oft aufwendiger als Medikamente und daher im mitunter stressigen Alltag schwerer unterzubringen. Für leichtere Beschwerden sind folgende Hausmittel und Tipps zu empfehlen: Koch- oder noch besser Meersalzlösungen können helfen, das Sekret in den Nebenhöhlen zu lösen. Sie sind als fertig zubereitete Nasensprays erhältlich. Dies empfiehlt sich auch schon bei Babys- oder Kleinkindern.
Auch kann man diese Salzwassernasensprays zusätzlich zur Befeuchtung bei klassischen abschwellenden Nasensprays anwenden. Zudem kann man die Nasennebenhöhlen mithilfe spezieller Nasenduschen spülen. Nasensprays und -duschen sind in Ihrer Apotheke erhältlich.
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Inhalieren bei Schnupfen: Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen wie Pfefferminze oder Kamille wirken entzündungshemmend und sie befeuchten sie die Atemwege.
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Brust einreiben: Die Brust mit speziellen Brustbalsamen mit ätherischen Ölen einreiben wirkt wohltuend. Latschenkiefer-, Rosmarin-, Eukalyptus-, und Thymianöl sind hier zu empfehlen.
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Abschließend aber gilt: Viel trinken! Als besonders nützliches Hausmittel gegen Schnupfen erweist sich eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Sie hilft dabei, die Nasenschleimhäute von innen mit Feuchtigkeit zu versorgen."
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Am 08. Januar 2025 sprach Mag. pharm. Ulrike Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St. Pölten über "Leber entgiften nach den Feiertagen"
Festtage und Feiertage heben sich besonders in den Ernährungsgewohnheiten vom übrigen Alltag ab: man gönnt sich Köstliches und genießt Üppiges ….aber danach? Da kann es schon vorkommen, dass man sich etwas übernommen hat und Hilfe ist angesagt. Am meisten stimmt das für die Leber, unseren „Mistkübel“, unsere Entgiftungszentrale.
Die Leber ist das größte innere Organ unseres Körpers, sie liegt im rechten Oberbauch unterhalb der Brust, ist ca. 20 cm lang, 15 cm breit und 10 cm hoch. Sie besteht aus 2 sog. Leberlappen.
Die Leber erfüllt viele lebenswichtige Funktionen
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sie verarbeitet die Nährstoffe, die wir ihr zuführen
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speichert Vitamine, Mineralstoffe und Zucker
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stärkt das Immunsystem
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reguliert den Blutzuckerspiegel
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produziert Gallenflüssigkeit für die Fettverdauung
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entgiftet den Körper, indem sie Schadstoffe abbaut und unschädlich macht
Bei dieser Fülle an Aufgaben verdient sie rücksichtsvolle Beachtung und Behandlung: abwechslungsreiche ballaststoffreiche Kost und Ernährung, bewusster Umgang mit Alkohol und Nikotin, regelmäßige Bewegung an frischer Luft, auch Lachen und Humor unterstützen und verbessern die Leberfunktionen. Eine relativ neue Wissenschaft, die Psychoneuroimmunologie PNI, untersucht die gegenseitige Beeinflussung von Immunsystem, Nervensystem und Psyche. Auch die moderne Stressforschung kann diese Zusammenhänge bestätigen. Humor ist eine Art der Entspannung. Ein Kind lacht etwa 300 mal am Tag, ein Erwachsener höchstens 15 mal.
Auch im Lauf der Zeit kann die Leber an ihre Grenzen stoßen: besondere Belastungen über Jahre hinweg wie zu fette oder üppige Ernährung, kontinuierlicher Alkoholkonsum, viel Kaffee und Schwarztee, Medikamente können die Leberzellen schädigen. Auch Medikamente: Paracetamol als Schmerzstiller weist eine gute Magenverträglichkeit auf, kann aber bei langfristiger Einnahme und in Kombination mit Alkohol eine leberschädigende Wirkung haben. Hier sind wir ApothekerInnen im Beratungsgespräch gefordert. Zwar können sich Leberzellen wieder regenerieren, allerdings hat die Selbstheilungsfunktion auch Grenzen. Anfänglich merken Sie es als Blähungen, Völlegefühl, Verdauungsbeschwerden; später an erhöhten Leberwerten, Fettleber, Gallenproblemen.
Für die Regenerationsfähigkeit ist Entgiftung bzw. Entschlackung sinnvoll: gönnen Sie Ihrer „Entgiftungszentrale“ von Zeit zu Zeit eine Auszeit z.B. jetzt nach den Feiertagen:
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mit Artischocke und Mariendistel und dem verdauungsförderndem und entzündungshemmendem Wirkstoff Silymarin
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Kräutertee aus Fenchel und Brennnessel als basische Pflanzen
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Bitterstoffe wie Löwenzahn, Kalmuswurzel, Schafgarbe, Kümmel, Käsepappel – die gibt es auch als Kapseln oder flüssigen Kräuterauszug
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Grapefruit und Vitamin C als Antioxidans
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Zur Unterstützung der Leber bei Fettverdauung und Alkoholabbau finden Sie auch im Gewürzregal so einiges: Gewürze wie Curcuma (in vielen Curry-Mischungen) und Bitterstoffe fördern die Produktion von Magensaft und Verdauungssäften
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Gemüse und Salate (Rucola) mit Kräutern
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Piperine aus dem schwarzen Pfeffer, Koriander (auch in Curry-Pulvern) als ein wichtiges Brotgewürz, Artischocke regt den Leberstoffwechsel an, Mariendistel schützt die Leber vor Giftstoffen und erhöht die Regerationsfähigkeit der Leber. Gibt’s auch konzentriert in Kapseln.
Übrigens: der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit
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Bei den Schüßlersalzen ist es die Nr. 10 Natrium sulfuricum D6, die die Leber entgiftet.
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Heilerde bindet Giftstoffe und entlastet somit die Leber (unseren Mistkübel), die sich dann auf die „interne“ Entschlackung konzentrieren kann; Heilerde bindet überschüssige Magensäure und wird bei Sodbrennen, Durchfall, Magen-Darm-Reizungen und zur Entgiftung verwendet. Wegen dieser Bindung bitte Abstand von 2 Stunden von und zu Medikamenten einhalten!
Greifen Sie einmal zu einem traditionellen Hausmittel, dem Leberwickel
Nach dem Mittagessen zwischen 13 und 15 Uhr oder abends vor dem Einschlafen: soll die Leber kräftigen, ohne sie zu reizen, und zugleich einen erholsamen Schlaf fördern; die Anwendung ist sehr einfach: tränken Sie ein Leinentuch, das kann eine Stoffwindel oder ein Geschirrtuch sein, in heißem Wasser, wringen Sie es aus und legen es – sobald dies aufgrund der Temperatur möglich ist – auf die rechte Rippenseite unterhalb der Brust. Darauf kommen ein Frotteehandtuch, um die Feuchtigkeit nicht verdampfen zu lassen, sowie ein Wolltuch. Zuletzt oben noch eine heiße Wärmeflasche platzieren, damit die Hitze bis zum Körper durchdringen kann. Merkt man, dass die Temperatur innen nachlässt, kann man die Wärmeflasche unter das Wolltuch schieben. Den Leberwickel mindestens eine halbe Stunde anwenden, es ist auch kein Problem, wenn man mit ihm einschläft.
Kennen Sie das Gefühl, als wäre Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen?
Diese Redewendung stammt aus dem Mittelalter – damals glaubten die Menschen, in der Leber entstehen unsere Gefühle und Emotionen. Da ist sicher etwas Wahres dran, denn Körper, Seele und Geist sind untrennbar miteinander verwoben.
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Am 18. Dezember 2024 sprach Mag. pharm. Andreas Gentzsch aus St. Pölten über "Weihnachtliche Notfälle"
Die Tage zwischen Heiligem Abend und Stefanitag gehören zu den wichtigsten Feiertagen der christlichen Kirche. Traditionell ist das die Zeit, zu der die erweiterte Familie zusammenkommt und gemeinsam feiert. Es ist auch die Zeit, zu der viele Unternehmen entweder geschlossen, oder auf Journalbetrieb mit Minimalbesetzung umgestellt haben, damit MitarbeiterInnen die Möglichkeit bekommen, zu Weihnachten zu Hause zu sein. Auch ein Großteil der Ordinationen hat in dieser Zeit geschlossen, weshalb vermehrt PatientInnen über keine Rezepte für ihre üblichen Dauer-Medikamente verfügen. Gegen Zahlung eines Einsatzes können diese in der Apotheke dennoch bezogen werden, mit der Gewissheit, keinen finanziellen Nachteil damit zu haben, da gegen spätere Vorlage eines gültigen Rezeptes der eigesetzte Betrag wieder refundiert wird. Es empfiehlt sich dennoch, Anfangs Dezember die Ordinations-Urlaubszeiten zu erfragen, um rechtzeitig die erforderlichen Rezepte für die tägliche Dauermedikation anfordern zu können.
Zusätzlich sollte vor den Feiertagen die Hausapotheke noch einmal durchgesehen werden, damit sie für einfache Infekte gleich die passende Medizin (Nasenspray, Hustensaft, Fieber- und Schmerzmittel, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, etc.) zu Hause haben. Im Winter sind Geschäftsfälle sehr häufig, die Kinder betreffen. Eltern wissen aus Erfahrung, dass Kinder zumeist in der Nacht, oder an Sonn- und Feiertagen krank werden. Häufig sind einfache Infekte durch Erkältungskrankheiten, aber auch kleinere Hautverletzungen. Es kann sich aber auch um planbare Versorgungslücken handeln, wie zum Beispiel Schnuller, Windeln oder Babynahrung. Der Jahreszeit entsprechend sind auch grippale Infekte sehr verbreitet. Ob Halsweh, Schnupfen, Husten oder Fieber, es gibt eine Vielzahl an Heilmittel - pflanzlich, homöopathisch oder arzneilich. Die Auswahl wird aufgrund der Symptome getroffen.
Mit Düften und Kerzen kann man für weihnachtliche Stimmung sorgen, jedoch passieren leider auch Unfälle, die zu Verbrennungen führen können. Wichtig ist, zuerst die Umgebung zu sichern und anschließend gleich die betroffene Hautstelle für mehrere Minuten z.B. unter kaltes Wasser zu halten. Bewährt hat sich, anschließend ein paar Tropfen Causticum D200 darauf zu reiben. Sollte dennoch eine Brandblase entstehen kann mit einer Brandsalbe, dick aufgetragen, ein Verband gemacht werden.
Gerade zu den Feiertagen suchen uns auch Patienten mit akuten Erkrankungen auf, die eigentlich ärztlich begutachtet werden müssten. Im Rahmen unserer gesetzlichen Möglichkeiten werden diese in der Apotheke bestmöglich versorgt. Sollte der Verdacht einer schwereren Erkrankung vorliegen bleibt zumeist nur die Empfehlung, ein Spital aufzusuchen. Die Weihnachtszeit ist in einer Gesundheitseinrichtung wie der Apotheke keine ruhige Zeit, ganz im Gegenteil. Aber wir sind da, um die Patienten zu versorgen und ihnen zu helfen, die Feiertage doch noch zu genießen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein frohes Weihnachtsfest, Gesundheit und, falls doch ein gesundheitliches Problem auftreten sollte, - die Apotheke ist immer für Sie da.
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Am 11. Dez. 2024 sprach Mag. pharm. Gertrude Kölbl aus Deutsch Wagram über "Weihnachtsgewürze"
Herrlich wie es jetzt zur Weihnachtszeit überall duftet. Zu den klassischen Weihnachtsgewürzen, die in vielen adventlichen Rezepten auf der Zutatenliste stehen, gehören Zimt, Gewürznelken, Vanille, Ingwer, Sternanis und Kardamom. Diese typischen Winteraromen verbreiten eine angenehm wohlige Atmosphäre und Stimmung.
Zimt
gehört zu den ältesten Gewürzen der Welt. Er besteht aus dünnen Rindenstücken, die von den Stocktrieben des Baumes geerntet werden, und sich beim Trocknen zusammenrollen.
Zimt hat eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung, dadurch eignet er sich gut bei Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl und Blähungen, bei Appetitlosigkeit und leichten krampfartigen Schmerzen. Er wirkt außerdem antimikrobiell, daher setzt man Zimt auch zum Schutz vor Fußpilz oder Fußgeruch ein. Er ist in Fußcremes und in speziellen Schuhsohlen enthalten.
Vorsicht bei Zimtanwendung in der Schwangerschaft. Dem ätherischen Zimtöl sagt man nämlich eine wehenfördernde Wirkung nach.
Zimt ist ein wunderbarer Begleiter in der kalten Jahreszeit bei Erkältung, Grippe, Husten und Bronchitis, bei Dauerfrösteln und Muskelbeschwerden. Bei seelischen Tiefs vermittelt das ätherische Öl Wärme und Geborgenheit und bringt uns in der Duftlampe eine angenehme Atmosphäre bei zusätzlicher Desinfektion der Raumluft.
Anwendung als Nahrungsergänzungsmittel: In Kombination mit Bittermelone, Chrom, Zink und B-Vitaminen kann Zimt helfen einen leicht erhöhten Blutzuckerspiegel wieder in den Normbereich zu bringen. Dazu wird Zimt in Form von Kapseln eingenommen, da man sonst nicht die für eine Wirkung notwendige Menge erreicht. Voraussetzung ist aber immer auch eine Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung.
Weihnachtsduft für die Duftlampe: 4 Tropfen Orange, 1 Tropfen Kardamom und 1 Tropfen Zimt
Sternanis
Gäbe es einen Schönheitswettbewerb der Weihnachtsgewürze, dann würde diesen sicherlich der Sternanis gewinnen. Echter Sternanis gehört zu den Magnoliengewächsen und wächst als immergrüner Baum in tropischen Regionen Asiens. Er produziert sternförmige Früchte mit meistens acht um einen runden Kern angeordneten Taschen, in denen sich jeweils ein Samenkorn findet. Den echten Sternanis darf man aber nicht mit dem giftigen japanischen Sternanis verwechseln, dessen Früchte etwas kleiner und dickbauchiger sind. Daher sollte man den Sternanis sowohl als Lebensmittel und Heilmittel aber auch zum Basteln sorgfältig aussuchen. Sternanis wirkt nicht nur entzündungshemmend und schleimlösend, sondern fördert auch die Verdauung und hilft gegen Blähungen.
Sternanisöl dient in der Lebensmittelindustrie sowie in der pharmazeutischen Praxis als Zusatz zu alkoholischen Getränken, Likören Zahnpasten und Süßwaren. Sternanis ist die industrielle Quelle für die Shikimisäure, die als Ausgangssubstanz bei der Herstellung der der antiviralen Droge Oseltamivir (Tamiflu) benötigt wird.
Sternanis entfaltet jedoch durch die enthaltene Shikimisäure auch selbst eine antivirale Wirkung, indem die Viren daran gehindert werden, sich von der Wirtszelle zu lösen und sich weiter im Körper auszubreiten.
Anis
Anis gehört zur Familie der Doldenblütengewächse, ist bei uns heimisch und findet sich als klassisches Weihnachtsgewürz bei der Zubereitung von Anisbögen, Früchtebrot oder Glühwein. Die Verwendung von Anis als Gewürz dürfte ausschließlich auf das ätherische Öl zurückzuführen sein. Aus Anisfrüchten hergestellter Tee wird gern bei Blähungen und krampfartigen Beschwerden sogar schon bei Säuglingen eingesetzt und hat zusätzlich eine schleimlösende und auswurffördernde Wirkung bei Husten und Bronchitis. Sehr bekannt ist natürlich die Anwendung als Schnaps zur Verdauung.
Vanille
Die Vanille gehört zu den Orchideengewächsen und ist die Fruchtschote einer mehrere Meter langen Kletterorchidee. Die Blüte ist so konzipiert, dass sie nur von Kolibris und bestimmten Insekten befruchtet werden kann. Um diese eigensinnige Pflanze auch fern der Heimat kultivieren zu können, ist man auf künstliche Befruchtung mit einem Pinsel angewiesen. Die bohnenähnlichen Samenkapseln werden unreif geerntet und sind im frischen Zustand geruchlos. Erst durch einen sorgfältigen Fermentationsprozess entstehen die dunkle Farbe und der wunderbare Duft der Vanilleschote. Im Handel gibt es Vanillestangen oder das gemahlene Pulver. Da die Stangen leider oft verdorrt sind, ist beim Einkauf dem Pulver der Vorzug zu geben. Aber auch der Vanilleextrakt, ein alkoholischer Auszug der fermentierten schotenartigen Früchte, ist aus der Küche nicht wegzudenken. Er unterstreicht jedes Fruchtaroma und man kann damit auch Tee und Kaffee geschmacklich verfeinern.
Der Vanilleduft ist vor allem bei Kindern sehr beliebt und wirkt entspannend und beruhigend.
Vanillezucker selbst gemacht: 100 g Zucker mit 8-10 Tropfen Vanilleextrakt für 2-3 Tage ziehen lassen
Aromatischer Glühpunsch:
¾ l roter Traubensaft, ¾ l naturtrüber Apfelsaft, ½ l Orangensaft, 1 l Wasser, 3 Esslöffel Agavendicksaft, 4 Tropfen Zimtöl, 12 Tropfen Orangenöl, 12 Tropfen Vanilleöl. Die Säfte und das Wasser in einen Topf geben und dampfend erwärmen. Den Agavendicksaft mit den Ölen in einem Glas mischen und in das warme Saft/Wasser Gemisch geben.
Ingwer
Die Ingwerpflanze ist eine bis zu 1,2 m hohe schilfartige Staude. Die Handelsware ist der knollige, fleischige Wurzelstock der Pflanze. Der Geschmack ist würzig-fruchtig, pfeffrig und scharf.
In der Küche wird der Ingwer zu Saft oder Sirup verarbeitet, eingelegt oder kandiert, aber auch zum Würzen von Blattgemüse, Suppen, Fleisch, Marinaden, Chutneys und Tee verwendet. Beim Backen oder in Desserts wird er meist getrocknet und gemahlen verwendet. Das Pulver vermittelt eine angenehme Wärme und Süße, ohne andere Weihnachtsgewürze durch die dominante Schärfe von frischem Ingwer zu übertönen.
Ingwer wirkt mild erwärmend, mindert Blähungen, optimiert die Darmperistaltik und wirkt appetitanregend. So hilft er auch als Tee genossen bei Übelkeit und nach einem üppigen Essen und gegen kalte Füße im Winter.
Die in der Ingwerwurzel neben den ätherischen Ölen enthaltenen Scharfstoffe, die Gingerole, gehen bei der Wasserdampfdestillation nicht ins ätherische Öl über. Das ätherische Öl ist daher sehr mild und hautfreundlich.
Bei Reiseübelkeit kann man unterwegs 1-2 Tropfen ätherisches Ingweröl auf ein Taschentuch träufeln und häufig daran riechen.
Ingwer-Orangen Pfeffer: in eine leere Glasgewürzmühle mit Porzellanmahlwerk 2 Tropfen Ingwer und 6 Tropfen Orangenöl träufeln und die Glaswand damit benetzen. Dann ca. 50 g Pfefferkörner einfüllen, gut schütteln und den ein exquisit-raffiniert duftenden Orangenpfeffer genießen.
Kardamom
Der Kardamom gehört zur Familie der Ingwergewächse. Handelsprodukt sind die Früchte, als Gewürz und Heilmittel verwendet werden aber die Samen.
Kardamom verwendet man bei uns vor allem in der Weihnachtsbäckerei für Lebkuchen und Gewürzbrot sowie in der Likörindustrie. Der Geschmack ist aromatisch, mild brennend, würzig und wärmend. Kardamom passt zu Obstsalat, Kompott, Glühwein und Punsch. Mit einer Prise Kardamom lässt sich Kaffee und Tee verfeinern.
Kardamom ist verdauungsfördernd, schleimlösend, antibakteriell und desinfizierend. Das ätherische Kardamomöl ist dabei aber so mild auf den Schleimhäuten, dass es sogar für die Mundpflege geeignet ist. Dabei fördert es auch den Speichelfluss. In der Pflanzenheilkunde ist er daher Bestandteil von vielen Magenmitteln, die die Verdauung fördern, Blähungen mindern und den Appetit anregen sollen.
Zusätzlich ist Kardamom in vielen Parfüms enthalten – ihm wird eine liebesentfachende Wirkung zugesprochen.
Mundpflege: 1 Tropfen Kardamomsamenöl pur auf ein ½ Glas warmes Wasser geben, verschütteln und damit gurgeln.
Blütenzucker:
20 - 30 g getrocknete Blüten (z.B. Rosen oder Ringelblume) 200 g Zucker etwas Zimt, Kardamom und Vanille. Alle Zutaten in der Küchenmaschine etwas zerkleinern und bis zur Verwendung in einem dunklen Glas aufbewahren.
Gewürznelke
Die Gewürznelke gehört zu den Myrtengewächsen. Verwendet werden die getrockneten Knospen vom Gewürznelkenbaum, wobei man beim Einkauf von ganzen Gewürznelken auf große glänzende Köpfe achten sollte.
In der Küche werden die ganzen Gewürznelken für Reisgerichte und Currys, Chutneys, Kompotte und Süßspeisen verwendet und passen durch ihre würzig-süßliche und gleichzeitig scharfe Aromenstruktur auch gut in Würzmischungen.
Das ätherische Öl der Nelkenknospen wirkt stark antibakteriell, antiviral und antimykotisch und kann bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und bei lokalen Schmerzen im Zahnbereich verwendet werden. Es ist auch ein guter Wärmespender für den Winter und als Zusatz für ein Fußbad nach Unterkühlung durch Wind und Wetter sehr zu empfehlen.
Fußbäder mit 1Tropfen Nelkenknospenöl und 1-2 Tropfen Ingweröl mit 1Eßlöffel Schlagobers oder Honig im warmen Wasser auflösen. Ätherische Öle lösen sich nicht in Wasser, daher braucht man für Bäder Emulgatoren wie Schlagobers, flüssigen Honig oder Totes-Meer-Salz.
In der Schwangerschaft muss Nelkenöl zunächst gemieden werden, erst kurz vor der Entbindung setzt eine aromakundige Hebamme das Öl zur Unterstützung der Geburt ein.
Für die beschriebenen Anwendungen von den ätherischen Gewürzölen in der Aromaküche eignen sich nur ätherische Öle von bester Qualität aus kontrolliert biologischem Anbau. Synthetische Öle haben keine Wirkung, eventuell sogar Nebenwirkungen, da sie sich im Körper anreichern und nicht abgebaut werden können.
Honig, Kuchenteige, Zucker, Kaffee, Tee und vieles mehr lassen sich durch ein paar Tropfen ätherisches Öl wunderbar verfeinern.
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Am 04. Dezember 2024 sprach Mag. pharm. Michaela Kittinger-Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St.Pölten über "zum Nikolo: Nüsse und Zitrusfrüchte und deren Bedeutung für die Gesundheit"
Zum Nikolaus gibt es ja bekanntlich nicht nur Schokolade, sondern auch die typischen Winterfrüchte wie Mandarinen und Orangen, aber auch Nüsse. Diese haben - gerade in den Wintermonaten – neben dem guten Geschmack, auch eine positive Wirkung für die Gesundheit.
Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte sind beliebt für den hohen Gehalt an Vitamin C. Die hohen Bäume der Zitruspflanzen wachsen in warmen Gebieten. Minusgrade wie bei uns vertragen sie gar nicht, daher wurden früher die Orangerien oder heute Wintergärten gebaut. Interessanterweise gehören die Zitrusfrüchte zu einer entfernten Art der Beere. Charakteristisch ist ihre wachsartige Schale. Direkt darunter liegen die Drüsen mit ätherischen Ölen und dem repräsentativen Geruch. Daraus wird das im Winter gern verwendete Duftöl gemacht, dass es in der Apotheke zu kaufen gibt. Orangenöl zum Beispiel hat eine stimmungsaufhellende und aufmunternde Wirkung und ist eines der beliebtesten Mittel in der Aromatherapie. Es fördert die Entspannung und innere Ausgeglichenheit bei Erschöpfung. Mandarinenöl wirkt ebenso entkrampfend und stimmungserhellend. Zitronenöl lindert Verdauungsbeschwerden, bekämpft aber auch Cellulite und Hautprobleme wie Akne.
Mit wenig Kalorien, kaum Fett und einem hohen Anteil an Vitamin C machen Zitrusfrüchte den perfekten Begleiter in der Ernährung, gerade im Winter. Das wussten bereits die Seefahrer, die große Mengen an Zitronen auf ihren Schiffsfahrten mitführten, um einem Vitamin C Mangel entgegenzuwirken. Vitamin C stärkt das Immunsystem. Der Körper braucht es aber auch für den Aufbau der Knochen, der Zähne und des Bindegewebes. Darüber hinaus liefern Zitrusfrüchte auch Vitamin B für die Blutbildung und den Stoffwechsel. Mineralstoffe wie Calcium und Kalium sind ebenfalls enthalten für feste Knochen und Zähne und die Blutbildung.
Das weiße Gewebe unter der Schale sollte beim Essen nicht entfernt werden, da hier sehr viele wertvolle Pflanzenstoffe enthalten sind: zum Beispiel Flavonoide. Sie wirken dem Alterungsprozess entgegen, verstärken die Wirkung von Vitamin C und können das Krebsrisiko mindern.
Nüsse
Auch die zur Winterzeit gerne verwendeten Nüsse sind wertvolle Nährstofflieferanten. Sie halten das Herz und die Blutgefäße gesund und stecken zudem voller Proteine. Nüsse enthalten aber einen hohen Fettanteil. Das limitiert zwar die empfohlene Einnahme wegen der Kalorien, dienen aber auch der Omega-3 Zufuhr. Die Walnuss zum Beispiel hat den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren unter allen Nüssen. Omega-3-Fette wirken sich positiv auf die Gesundheit aus, indem sie Entzündungen lindern, den Cholesterinspiegel senken, aber auch stimmungsaufhellend wirken. Sie stehen im Gegensatz zu den in unseren Breitengraden häufig verzehrten Omega-6-Fettsäuren, die vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten sind. Das Walnussöl ist hier ein guter Lieferant für die wichtigen Omega-3-Fettsäuren und außerdem liefert es viele gute Ballaststoffe für die Verdauung.
Auch die Walnussblätter aus der Apotheke werden gerne verwendet, sie haben eine gute Wirkung bei Hautproblemen und juckenden Ekzemen.
Nüsse haben neben den guten Fetten auch eine Menge an Vitaminen und Mineralstoffen zu bieten. Sie sind eine gute Quelle für Vitamin E, das ein wichtiges Antioxidans für unseren Körper darstellt und schädliche Radikale neutralisiert. Hier sind Mandeln und Haselnüsse mit dem höchsten Gehalt zu nennen. Andere Inhaltsstoffe sind Magnesium für Muskeln, Nervensystem und Blutdruck, aber auch Folsäure.
Auch die vom Nikolo gern gebrachten Erdnüsse sind wertvoll für die Gesundheit. Sie schützen die Gefäße, können den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senken und sogar beim Abnehmen helfen. Daher als gesunder kleiner Snack zwischendurch: gesunde Nüsse naschen!
Wichtig für den gesundheitlichen Effekt bei Nüssen ist, diese ungesalzen, ungesüßt und nicht geröstet zu essen.
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Bei Bedarf fragen Sie in Ihrer Apotheke nach weiteren Informationen!